Mittwoch, 27. April 2011

"Tatort: Requiem"- Hyperstylischer Thriller


Thorsten Näters Tatort "Requiem" ist in seinem Sujet ein wahrlich bahnbrechendes Beispiel für Kunst des größten Krimi Franchise Deutschlands.

Abseits von Konventionen, lahmen Verhörszenen oder stumpfen Charakteren entwirft der Regisseur ein Szenario das fesselt und Hasser des Tatorts nur mit dem Kopf schütteln lässt. Das Kokettieren mit Klischees, die Auslotung des Möglichen, technische Raffinesse, all das bringt einen in den Strudel voller Spannung, der nicht umsonst mit dem Intro zeigt; Hollywood sollte einpacken.

Was Näter hier mit einem geschätzen Budget von einer Million Euro schafft ist das Zusammenfassen des eigenen Genres "Tatorts". Hyperstylische Bilder, ein brilliante Bildkomposition und eine mehr als abgefahrene Story, die mit messerscharfen Dialogen und einem Psychoduell der extraklasse glänzt.

Da wo 08/15 Tatorte enden beginnt der Film explosiv und weiß die ein oder andere Wendung parat zu haben. Er ist sozusagen Zerlegung und Zusammensetzung des Tatort Baukasten; seziere die Rituale und üblichen Dinge, schmeiß sie aus dem Fenster und kreire etwas neues, aber spiele mit ihnen. Sozusagen der "Scream" des Tatorts.
Die komplette Handlung sollte geheim bleiben, alles wäre ein übler Spoiler, also schauen und überraschen lassen.

Fazit: Highlight.


9/10

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