Montag, 27. Juni 2011

"In meinem Himmel"- Verkitschter Fehlgriff


Da kommt der großartige Peter Jackson dann mit großen bombastischen Bildern, anstatt sich sensibel in die Figuren einzuarbeiten, drückt er den Film lang vor sich hin, geschlagene 135 Minuten; THE LOVELY BONES ist lang, kunterbunt und verschenkt. Schnell wird klar warum: Peter hat das überaus feinfühlige, tiefgründige und nachdenkliche Werk nicht verstanden. Er hat es GROSS im sinne der Kosten und pompösen Landschaften verfilmt, aber nicht annähernd richtig. Er sucht seine LOTR Bilder, mischt diese mit Splatter-Atmo und Suspense und knallt dann noch Sepiafarben und Hippiemütter in das Ganze. Ein Cocktail der nicht schmeckt, nicht schmecken kann, wenn man das Buch kennt. Er hat adaptiert. Bilder hinzugedichtet, und gestrafft an falschen Stellen; wichtige Szenen des Buches müssen dem Kitsch weichen, so wird aus der Authenzität der Geschichte eine Kitschpostkarte. Verlassen kann sich Jackson auf sein Gespür für Bilder und Emotionen, auf Stanley Tucci und die zärtliche Ronan. Das ist unterm Strich dann doch zu wenig, für einen Mann, der göttlichen Sphären entstammt.


4/10 Punkte

Minikritik: "Robert Altman's Last Radio Show"- banal redundanter Film


Altman letzter Film ist eine geschwätzige Altstars-Country-Pose. Verschmitzt, orientierungslos, verquasselt und lähmend, dabei aber nie uncharmant oder dämmlich. Dafür weiß der alte Herr zu sehr, wie man Charaktere beleuchtet. Großer Abräumer der Show: Kevin Kline. Peinlich primitiv: Lindsay Lohan und Virgina Madsen. Für Freunde des Countrys und der unzählbaren Stars anschaubar, ansonsten ein Film ohne Handlung, der dem Phänomen Radio nichts hinzufügt geschweige den interessantes erklärt.
Zwischen Gelabber, süßen Songs und gähnender Langeweile, findet der Film dann in Banalität sein Ende; im schönen heimischen Imbiss beim netten Plausch. Boring.


4/10 Punkte

Donnerstag, 9. Juni 2011

"X-Men: First Class"- Gänzlich misslungene und gescheiterte Comicverfilmung


Vaughn erzählt die Vorgeschichte der Vorgeschichte. Das geschieht gnadenlos uninspiriert, mit lausigen neuen Charakteren ausgestattet und Effekten aus der Mottenkiste eines B-Movies; nur noch schlechter. Witz, Verve und Rythmus gehen verloren. Es wird Szene an Szene montiert, Dialoge und Oneliner sind bräsig. Die Motivation der Protagonisten schlägt je nach Wetter unnachvollziehbar um. Der Film passt alleine schon nicht durch Logiklücken zu den Vorgängern. Kurz um: Es wurde geschlampt und das vorallem so unglaublich langatmig.
Der Regisseur kommt nicht auf den Punkt. Jetzt ist er wohl angekommen. Im großen Studio. In Hollywood. Leider hat sich Vaughn nach dem phänomenalen "Kick-Ass" zurück entwickelt. Wenn der Film zuende ist fängt die Geschichte erst an. Ja auch die Vorgeschichte. Es wird sich mit Nebensächlichkeiten aufgehalten. Es ist lieblos. Ein Film zum schnellen Vergessen. Auch wenn beide Hauptdarsteller, inklusive Bacon ihr möglichstes tun um das Drehbuch zu retten. Entäusschend. Schwach. Lahm. Setzen Professor X.


3/10 Punkte

"Mother's Day"- Drama im Slashergewand


Regisseur Darren Bousman ist zu sehr in sein spritzendes Blut verliebt. Er scheint nicht zu verstehen, dass gerade die gewaltlosen Szenen die schlimmsten sind; das verbrennen von Bildern wird zur physischen Attacke für den Zuschauer. Die Psychologie ist nicht wirklich facettenreich, aber wirkungsvoll. Mal over-the -top, dann wieder unsagbar grandios und verstörend: Rebecca De Mornay als pervers kranke Mutter.
Bildhochglanz, Anflüge von Saw-üblicher Folterei (schaut man sich die Filmographie des Regisseurs an, wird einem schnell klar wieso) und erstaunlich greifbare Figuren treffen aufeinander, doch "Mothers Day" ist immer dann am besten wenn er aus seiner althergebrachten Storyline ausbricht und seinen Darstellern das wahre Drama gönnt. Im Kern der Geschichte beschaut man eine tieftraurige Tragödie. Welche sich Darren aber nur selten eingesteht und in Metzelei ausweicht. Alle Schauspieler tragen ihre Rollen mit Intensität, mehr noch, es werden ihnen sogar Persöhnlichkeiten zugestanden. Ein weiteres Plus.

6/10 Punkte

"Stichtag"- Ertragbar


Erträglicher Buddymovie written, directed and produced by Regienulpe Todd Phillips. Ohne bemerkenswerte Bilder, Schauplätze, Dialoge oder Gags, inszeniert Toddy-Boy das ganze massentauglich und wie schon zu erwarten; doof. Hunde sind witzig, Mexikaner kiffen, Zach ist ein Depp und Hollywood ist das Ziel aller Träume und Amerika sowieso die Erfüllung der Männerfreundschaft. Nicht zu vergessen ist aber das an Zachs Seite, nach der "Hangover" Blamage eine Schauspieler Potenz steht, und er somit den Deppen ein wenig kalt stellt, sowohl optisch, als auch sprachlich. Die Chemie der beiden stimmt. Die Geschichte entwickelt sogar ein klein wenig Herz. Trotzdem, kiffent Auto zufahren ist eben noch immer ein Brüller.

4/10 Punkte