Donnerstag, 28. April 2011

"Gangs Of New York"- Die herbe Entäusschung des Großmeisters




Martin Scorsesses Jahrhundertwerk!

Ein Meisterwerk?

Nein!

Ein guter Film?

Nein!


Woran liegt es?

Ich sags dir:


Scorsesse protzt mit Massenszenen, mit imposanten Kulissen, mit tollen Kostümen und einer guten Grundstimmung, doch versäumt er es die Charaktere richtig zu zeichnen, dem Zuschauer ein Verhältnis zu ihnen zu ermöglichen oder mit ihnen mitzufühlen.Daniel Day-Lewis brilliert und ist überhaupt nicht wieder zu erkennen, nach seinem Schauspiel-Fiasko in "Der Letzte Mohikaner", in dem er seinem Charakter überhaupt keine Tiefe oder charakterliche Eigenschaft einhauchen konnte, spielt der Mann dermaßen auf, dass es einem unheimlich wird.

DiCaprio ist solide bis gut, doch fehlt ihm hier nach einiger Zeit die Glaubwürdigkeit, er ist zu uncharismatisch um ein Anführer zu sein, dem man glaubt schenken könnte. Hinzu kommt auch noch Cameron Diaz als seine Flamme. So könnte man es nennen wenn zwischen einem Filmpaar die Chemie nicht stimmt.

Der Film wird langsam aufgebaut, Figuren werden eingeführt, man sieht DiCapriso Vater als Anführer der Dead Rabbits, jener Vater verkörpert von Liam Neeson ist es dem man den Anführer abnimmt. In seinen kurzen Szenen ist er eindringlich und bewegt.

Leonardo kommt nach dem Tod seines Vaters zurück nach New York um sich an dem Mörder seines Vaters zu rächen. Dieser Jungspund imponiert dem Butcher . Er nimmt ihn unter seine Fittiche und zwischen den Charakteren ensteht eine Spannung. Wann wird der Rächer ihn herausfordern. Man ahnt das, dass ganze auf einen Zweikampf hinausläuft...

Doch das passiert nicht so wirklich. Auf einmal stellt Leonardo eine Truppe auf um die Stadt wieder zu befreien von dem bösen Butcher (Lewis), doch ist dies so unmotiviert und völlig aus dem Zusammenhang gerissen das es einen aufregt. Das Psychoduell, welches es hätte werden können, mit Aussicht auf einen blutigen Kampf wird in keinster Weise ausgeschöpft. In einem grandiosen Monolog von Lewis offenbart er dann die ganze Tragik seiner Figur und dies völlig intensiv. Am Ende ist alles gehetzt und unausgereift; man könnte von der sehr langen Exposition wohl auf ein saftiges Finale hoffen, mit Heldenrede für die Freiheit mit inbegriffen, doch ist der ganze Schluss, somit auch der Kampf völlig unmotiviert und spannungslos heruntergekurbelt, was wohl auch daran liegt das Scorsesses Endversion dem Studio zu lange war und er den Film kürzen musste.

Hätte Martin einige Szenen der Schere zum Opfer gegeben und dafür der an sich packende Geschichte mehr Motivation gegeben, so wäre es der ganze große Wurf geworden. So kann ich persönlich nur sagen, das ich wenig berührt bin von diesem Specktakel , dass großes Kino hätte sein können, doch unter der Unglaubwürdigkeit seines Helden leidet, unter der dramaturgischen Schwäche im letzten drittel und einfach viele Aspekte die interessant hätte sein können vernachlässigt wurden.

Fazit: Epos, der toll beginnt sich dramtisch steigert, dann aber doch unter seinen Möglichkeiten bleibt.


5/10 Punkte

Mittwoch, 27. April 2011

"Detektiv Conan: Der Magier des letzten Jahrhunderts"- Frisch, frech und unfassbar clever


Das kleine Genie Detektiv Conan zeigt in seinem dritten Film von 1999 was in dem Detektiv-Krimi Genre noch möglich ist.

Eine clevere und vorallem komplexe Story um die russische Zarren Famile gespickt mit tollen Charakteren, famosen Anspielungen auf das deutsche Schloß Neuschwanstein und Verweise auf die großen der Krimiliteratur a la Agatha Christie.

Das sind in Japan Kinofilme, die von jung und alt geschaut werden, und spielen dann mal eben 15,7 Millionen Euro ein. Vorallem ist erstaunlich wie viel man bei diesen Filmen nachdenken, miträtseln und am Ball bleiben muss. Bei seiner Erzählweise achten die Macher doch stets darauf das dass ganze nicht zu überkomplizierten Krimiunterhaltung wird, sondern stets unterhaltend und herzlich bleibt.

Für Kinder sind warscheinlich eher die lustig-nervigen Detective Boys die Conan das Leben schwer machen, für die Jugendlichen ist dann die Liebesgeschichte von Shinichi und Ran gedacht, die immer noch nicht weiß das Shinichi der gesrumpfte Conan ist und nebenbei von Keira Knightleys Stammsprecherin synchronisiert wird und für die Erwachsene sind die Anspielungen und Verweise auf Krimiliteratur, Länder und Begenbenheiten die alle zusammen zu einem brillianten Cocktail gemischt werden und einem manchmal nur den Mund offen stehen lassen.

Witzig, intelligent und charmant, das zeichnet Conan für mich aus, und wer noch keinen Blick auf das Wunderkind geworfen hat empfehle ich diesen Film zum Einstieg, denn er vereint alle Stärken dieser tollen und geistreichen Reihe.

Fazit: Ein Detektiv Conan Film wie er besser nicht sein könnte! Bravo.


8/10 Punkte

"Tatort- Der dunkle Fleck"- Pure Langeweile


Das war also dieses hochgelobte Duo,welches am erfolgreichsten ist im "Tatort" Metier. Schnodriger Axel Prahl und Mr. Overacting und lustige Miene Aufsetzer Jan Josef Liefers.

Die ersten 30 Minuten flimmerten über den Bildschirm. Mein Blick viel zur Uhr! Was erst eine halbe Stunde um!? Die Uhr muss spinnen. Die sind doch schon eine halbe Ewigkeit zu gange. Man Leute macht hinne. Ich möchte meine Empfindung mit einem Wort ausdrücken: Langeweile.

Der Fall war öde. Die Geschichte lahm. Die Figuren blass. Die Sprüche albern und aufgesetzt. Die Bilder simpler Standart. Keine Persöhnlichkeit hat diese Stadt Münster. So sieht es zumindest im Film aus. Axel Prahl ist authentisch und gut. Liefers ist ein Clown. Unwitzig, aufgesetzt und unglaubwürdig in jeder Sekunde. Die Ursprung ist klein. Ach ja Michaela Schaffrath alias Gina Wild "spielt" mit.

Der Versuch mal richtig locker, witzig und anders zu sein ging in die Hose. Ich gebe dem Team noch eine Chance, dann aber bitte mit einem besseren Buch.

Fazit: Ich will Schimanski und Thanner wieder haben! Dieser Tatort ist grausam und diesmal meine ich das Obejektiv gesehen ;)


2/10 Punkte

"Geronimo"- Ruhiger Indianerwestern


Matt Damon als junger Westernbursche in Walter Hills ruhigem Apachenfilm.


Viele Western die man kennt haben erst einmal eine lange Exposition. Die Charaktere werden eingeführt. Der Konflikt wird geschildert, Sympathien gelegt, Groll geschoren und Mitleid erregt. Der Spannnungsbogen steigert sich, der Höhepunkt folgt und das ganze läuft sich aus.

Walter Hill hat einen anderen, erfrischenden und langatmigen aber dennoch guten Ansatz; er erzählt eine Geschichte wie sie war, keine Höhepunkte die es nicht gab, keine verlogenen Heldenreden, kein sinnloses Geballer, keine unlogischen Wendungen und keine einfachen Figuren.

Diese Weise geht auf, beschert sie einem zu Anfang doch einen etwas zähen Start, der sich aber merklich zur packenden Indianergeschichte mausert und nicht in einem Höhepunkt endet, sondern einfach und ziemlich trocken die Erreignisse schildert.

Fazit: Nicht für Jedermann, aber Westernfans sollten einen Blick riskieren. Vorallem wegen der schönen Bilder und der wahren und beeindruckenden Geschichte.


7/10 Punkte

Minikritik "All The Boys Love Mandy Lane"- Retroslasher


Beeindruckendes sowie stilsicheres Regiedebüt von Jonathan Levine, welches hinter der glatten Oberfläche noch die ein oder andere satirische Spitze zu bieten hat, am Ende jeden vor den Kopf haut und mit Amber Heard herausragend gut besetzt ist.

Fazit: Teenie Slasher der dem Genre alle Ehre macht.
Tipp!


8/10 Punkte

Minikritik "Tokyo Drifter"- ungelenker Großstadtwestern


Geschwätziger sowie ungelenk erzählter Yakuzafilm. Mit dem Sixties Style schlechthin, einem melancholisch schönen Score und netten Schießereien. Western trifft Gangsterfilm in Tokyo. Für den Asia Fantast und Stil und Style Fetischist genau das richtige und für die damalige Zeit ein Augenschmaus.

Fazit: Japan Kost der Sechziger. Redseliger Bonbon für das Auge.


6,5/10 Punkte

"Eclipse - Bis(s) zum Abendrot"- Romantisch, schön und vollkommen dämlich.


Irgendwann kommt eben doch der heimliche Romantiker in einem zum Vorschein und man selbst merkt, dass man Twilight eigentlich für alles hassen will, für die Verhunzung der Vampirfilme, für das nervige Marketing und sämtliche Teeniescharen die sich dem Franchise willenlos ergeben, dann aber darauf kommt das man es nicht schafft. Den irgendwie unterhält das ganze ziemlich gut, ist von Slade erstaunlich gut inszeniert und aus der aus meiner Sicht eher schlechten Buchvorlage das beste herausgeholt.

Außerdem bekommt man noch einen epischen Score des Howard Shore auf die Ohren, dazu ansehnliche Kampfszenen und eine (bitte verzeiht mir den Wortwitz) zum Anbeißen attraktive Kirsten Stewart.

Fazit: David Slade bringt nach dem grauenhaften zweiten Teil frischen Wind ins Teenie Vampir Genre und verzaubert auch das ein oder andere mal mit kitschiger Action und Romantik, die keinem Weh tut.


6/10 Punkte

"Wickie und die starken Männer"- Kinderserie versaut.


Wölfe sehen aus wie Hunde, Steine aus Pappe, schlechte Perücken und CGI Animationen zum weggsehen. Wo ist der Charme meiner Lieblingskinderserie geblieben? Die Poesie, die Wickie mit sich brachte, die Naivität, die Herzlichkeit und die intelligenten Geschichten?



Wickie war schon manchmal albern, aber besann sich irgendwann wieder auf seine Charaktere, hier sind alle bloße Karikatur.

Positiv fallen die Bilder und die Originalmusik auf, aber das kann ich eigentlich nur der Originalserie anrechnen. Bully ist in einer dummen Nebenrolle zu sehen, manche gecastete frische Gesichter sind gut,andere grausam, wie der Faxe. Christoph Maria Herbst ist einer der Lichtblicke im Film. Die Kämpfe sind auch erbärmlich und über die Geschichte schweige ich besser.....

Fazit: Wickie war für mich pure herzerfreuende Magie. Das hier ist Kaspertheater! Und dem Original mehr als unwürdig, ich hoffe mal auf Christian Ditter beim zweiten Teil.
Eigentlich Ärgerlich, aber für eine 2 war es dann doch zu unterhaltsam.


4/10 Punkte

Serie: "Afro Samurai"- Stylisches Kampfinferno


Blutfontänen spritzen in alle Himmelsrichtungen, ein wortkarger Held metzelt sich durch die Reihen der ihm gegenüberstehenden Krieger, welche mit Pistolen, Schwertern und Messern versuchen dem "Afro Samurai" den Gar auszumachen.

Virtuoses "Style Over Substance" Anime mit harten schnellen Kämpfen, visuellen Spielereien mit apokalyptischen Motiven und dem Grundgedanken der einen unvermeidbaren Vendetta.

Laut, schrill und brutal nähert man sich in den 5 Episoden der Vergangenheit des Männermordenden Schwertkämpfers und erfährt seinen Bushido (Weg des Kriegers).

Unterhaltsam und pseudopoetisch, krass und neu, aber auch genreüblich und bekannt.
Alles in allem ein Racheritt, der einem einen regnerischen Nachmittag versüßen kann.

"Das ist nur Rache, nichts Persöhnliches".


Wertung 7/10

"Singin` In The Rain"- als Stars noch singen, tanzen und spielen konnten


Das waren noch Zeiten...

Gene Kelly springt, tanzt und singt sich durch den perfekt aussgestatteten Film und lässt jeden "Star" heutzutage verblassen. Das wirklich ärgerliche ist auch das uns heute jeder Spagat als wahnsinniger Aufopferungsakt eines Künsterls dargestellt wird und damals so etwas en passant mitgeliefert wurde, ohne die große Welle zu schieben.

Gegen die Choreographien, Tanzakrobtik und Leichtigkeit von "Singin in the rain" wirken Filme wie "Moulin Rougue" nur hölzern und angestrengt. Leichtigkeit war in der damaligen Zeit wohl das größte Gut solcher riesigen Produktionen und machte sie einfach frech und charmant.

Die Dekors sind unfassbar riesig, die Farbdramaturgie ist schlichtweg atemberaubend und die Lieder zum ohnmächtig werden grandios. Man kann es fast nicht mehr ertragen, diese Perfektion und lechzt nur noch nach der nächsten Nummer.

Fazit: Bitte Hollywood schenke uns wieder solche Filme! BITTE!
Aber die Zeiten eines Gene Kelly, Fred Astaires und Dick Van Dyckes sind vorbei...eigentlich ein Grund zum heulen....


7,5/10

"Burn After Reading"- Burn DVD after reading...


Wiedereinmal haben die Coens nichts zu erzählen, außer aufgewärmte CIA Suppe.


Der unbedingte Wille Stars selbstironisch und gegen ihr Image zu präsentieren geht vollends in die Hose durch die vollkommene Aufgesetztheit. Die Handlung ist langweilig und steril, nichts ist neu oder innovativ; Blödsinn und Situationskomik ist in jedem anderen Film überzeugender.

Die Coens haben den Anspruch Intelligent zu wirken und super Geschichten zu verbergen, in ihren aberwitzigen Filmen. Doch leider ist schon seit Fargo die Luft herraus. Weder richtige Klamotte, noch richtige Politsatire. Alles aufgewärmt und öde.
Die Coens können auch einen Mülleimer filmen und manchen Leuten würde das gefallen.
Nach Filmen wie "Fargo" und "The Big Lebowski" ist das eben alles lustig, kultig und überraus raffiniert.

Fazit: Grausiger Film für Coen Liebhaber.

1/10 Punkte

Minikritik "Grease"- Anstrengend aufgesetzte gute Laune


Zeitdokument der 70er Jahre Jugend, von Randal Kleiser uninspiriert inszeniert, beweist er das an ihm kein Musical Regisseur verloren gegangen ist.
Viellecht macht die Nostalgie und das Miterleben dieses damaligen Phänomens den Film ertragbarer, aber ansonsten sicherlich eine biedere und völlig unausgereifte Broadway Adaption.


3/10 Punkte

"Tatort: Requiem"- Hyperstylischer Thriller


Thorsten Näters Tatort "Requiem" ist in seinem Sujet ein wahrlich bahnbrechendes Beispiel für Kunst des größten Krimi Franchise Deutschlands.

Abseits von Konventionen, lahmen Verhörszenen oder stumpfen Charakteren entwirft der Regisseur ein Szenario das fesselt und Hasser des Tatorts nur mit dem Kopf schütteln lässt. Das Kokettieren mit Klischees, die Auslotung des Möglichen, technische Raffinesse, all das bringt einen in den Strudel voller Spannung, der nicht umsonst mit dem Intro zeigt; Hollywood sollte einpacken.

Was Näter hier mit einem geschätzen Budget von einer Million Euro schafft ist das Zusammenfassen des eigenen Genres "Tatorts". Hyperstylische Bilder, ein brilliante Bildkomposition und eine mehr als abgefahrene Story, die mit messerscharfen Dialogen und einem Psychoduell der extraklasse glänzt.

Da wo 08/15 Tatorte enden beginnt der Film explosiv und weiß die ein oder andere Wendung parat zu haben. Er ist sozusagen Zerlegung und Zusammensetzung des Tatort Baukasten; seziere die Rituale und üblichen Dinge, schmeiß sie aus dem Fenster und kreire etwas neues, aber spiele mit ihnen. Sozusagen der "Scream" des Tatorts.
Die komplette Handlung sollte geheim bleiben, alles wäre ein übler Spoiler, also schauen und überraschen lassen.

Fazit: Highlight.


9/10

"Hush"- gehetzt, verwackelt, spannend, unbefriedigend


Mit frischen Ideen kommt der Brit-Thriller daher, baut in den ersten 20 Minuten eine schöne Grundsituation auf und legt viele falsche Fährten.

Bedauerlicher Weise ist aber auch die Kamera der neuartigen Welle des Handkamera-authentisch-Modus unterlegen; es wird gewackelt, verwackelt und verschnitten. Atmosphäre nicht gleich Wackel-Wackel Mann, dass ist auf 83 Minuten eher nervig weil nicht nötig. In einigen Passagen ist es nachvollziehbar, bei anderen wirklich verschwendet, auch gibt es verschnitten Szene; du siehst nicht mehr was geschieht. Wirklich entäusschend.

Der Film weiß wie er Spannung erzeugt und baut vieles auf, er spielt mit dem Erwartungsgehalt des Zuschauers, aber zuende gedacht ist es nicht. Da wo der Film am interessantesten wird hört er auf. So bleibt man doch in einer Geht-So Stimmung zurück, irgendwo war es gut gemacht, viele beeindruckende Situationen wurden geschaffen, aber zuende gedacht worden ist es nicht.

So bleibt Hush eher ein Film mit einem riesen Potenzial das letztenendes doch verschenkt wurde, eindeutig sieht man aber das alle Beteiligten sehr talentiert sind.

Fazit: Spannender, verwackelter Streifen mit unbefriedigendem Ende.


5,5/10

Montag, 25. April 2011

"Hexen Hexen"- Gruselfest der Spitzenklasse


Beeindruckende Titelsequenz, dann ein unheimliches erzählerisches Intro; es geht um Hexen.

Mit perverser Freude zelebriert Regisseur Nicolas Roeg (Wenn die Gondeln Trauer tragen) eine spannende Achtbahnfahrt des Gruselns. Angefangen bei der Musik bis hin zu den meisterlichen Masken und dem trashigen Sounddesign. Er geht mit Tempo, Witz und Horror an die Geschichte Roald Dahls und lässt diese zum Happening werden. Schön vorallem das wir fast nichts am Computer generiert bekommen, sondern es sich um schönes Oldschool Make-up handelt.

"Hexen Hexen" gelingt ein kleines Meisterstück; er lässt sich schauen ohne das gesehen nur nostalgisch gut zu bewerten, er bleibt auch im fortgeschrittenen Alter des Zuschauers erstaunlich spannend und geradlinig, er verkultet Anjelica Huston endgültig als Oberhexe und bleibt einer der künstlerisch wertvollsten Kinderfilme die es gibt.

Fazit: Perverser Kinderfilm, spannend und unglaublich gruselig morbide.

8,5/10 Punkte

Mittwoch, 20. April 2011

"The Wrestler"- Hart, bewegend und sensibel


Mickeys Performance ist so authentisch wie nur irgendwas. Rührender Film, mit vielen Fragen und keinen Antworten, und wiedereinmal fesselt Herr Aronofsky durch Vielseitigkeit und die Kunst Darsteller bis zum Exzess zu führen.

Rourke über ihn:
"Ich sagte zu meinem Agenten ich will den Kerl nicht in einem Büro oder so etwas treffen sondern hier in meinem Stammrestaurant. Also kam er mit seinem Bike und einem Schutzhelm und einer Hose, die ihm wie es schien die Eier kniff und diesem Blick der einem sagte: er ist einfach intelligenter als alle Anderen. Er kam herein und das erste was er sagte war: Hi ich bin Darren und ich will mit dir den Film machen, du hast deine Karrire versaut und hattest 14 Jahre lang nichts zu tun, jetzt wirst du mit mir den Film machen und wirst exakt auf alles hören was ich dir sage, dein Name ist zwar reines Kassengift, aber ich werde den Film mit dir machen und du wirst mich kein einziges mal vor der Crew niedermachen und mir NIE wiedersprechen alles klar? Ich sagte Ja, der Kerl hatte Eier..."

Fazit: Was soll man da hinzufügen...? ;-)


8,5/10

"The Loved Ones"- So pink kann ein Abschlussball sein


Mit den Versatzstücken vieler Horrorfilme der letzten Jahre und auch deren Härte, gelingt ein kleines ultrabrutales Kabinett des Grauens, dass sich um die Zelebrierung eines Abschlussballs dreht. Komik und Skurilles wechseln sich mit Schocks und Folterhorror ab. Das ist unterhaltsam anzusehen für Freunde des Horrors, mit netten Ideen und Zitaten gespickt, aber auch mit ein paar Längen und einer unausgereiften Nebenstory die aber eine Verschnaufpause geben soll nach all der Brutalität. Die Hauptdarstellerin macht Freude und könnte sofort neues Familienmitglied der Fireflys aus "Haus der 1000 Leichen" und "The Devils Rejects" werden.
Die deutsche Synchro ist wie gewohnt ätzend, also zum Original greifen.

Fazit: Als Erstlingsfilm bietet der Film für Horrorfreunde sicherlich gute Unterhaltung, doch sind einige Defizite in Sachen Tempo und Story unverkennbar.

PS: Für Horrorfans eine kleine Genreperle.


7,5/10 Punkte

"Blood Diamond"- Ein Diamant von Film



Die Tränen laufen mir herunter und mein Herz schlägt schneller beim Ende des ambitioniertesten und politischsten Blockbuster der letzten Jahre mit dem glaubwürdigsten Cast den man sich vorstellen kann und einer geradlinigen Geschichte die Action und Spannung in Einklang mit Romantik und Poesie eines Landes zusammen bringt und zu guter letzt noch ein politisches Statement serviert das nicht gekünstelt oder unglaubwürdig ist.

Spannugskino so zu verpacken, dass der Zuschauer auch danach noch nachdenken muss, dieses aber so tut das der Film unterhaltsam in jeder Sekunde bleibt ist wirklich großes Kino. Nie werden Bilder über die Geschichte gestellt, der narrative Faden intelligent weitergezogen und Firguren verhalten sich einfach, und das ist das besondere, menschlich. Leonardo DiCaprio liefert seine beeindruckendste Leistung bisher und hätte mit dem Oscar gekürt werden müssen. Die Musik ist dezent und wunderbar im Zusammmenspiel der Bilder. Die Geschichte ist perfekt ausgependelt zwischen Abenteuer und Romanze, zwischen Gewalt und Menschlichkeit, zwischen Spannung und Dramatik.
Wenn Filme nur häufiger mit solchem Mut gemacht werden würden ein Ende zu machen zwischen Trauer und Freude. Für einen Blockbuster phänomenal.
Caprio bleibt ein Mann der für Qualität steht...und das die Academy ihn noch nicht Ausgezeichnet hat spricht doch nur für ihn.

Fazit: Blockbuster für den Kopf, für das Herz, für die Seele und ein Appell an uns Menschen. Besser kann man das nun wirklich nicht machen...


10/10

"Star Wars- Das Imperium schlägt zurück"- Schwächer als der Vorgänger


Nach dem klasse Einstieg zurück ins Star Wars Universum, wird der Film zunehmend düsterer und verliert seine, die ich im vierten Teil so sehr schätze, Leichtigkeit.
Harrison Ford perfektioniert seinen Han Solo immer weiter und die Liebe zwischen ihm und Carrie Fisher macht Spaß, doch ist der Film, gerade die letzte halbe Stunde, in die Länge gezogen und die Spritzigkeit geht verloren.

Mark Hamill ist vielleicht das größte Problem. Selten schafft er es in diesem Teil wirklich zu überzeugen und wird auch von einer Puppe mit Namen Yoda an die Wand gespielt.
Zu dritt überzeugt der Bund um Solo, Luke und Leia noch am meisten. Doch die Handlungsstränge aufzuteilen ist warscheinlich notwendig und erzählerisch nicht unklug, doch kommt weder die eine noch die andere Story so richtig in Fahrt.
Auf die Planeten Hoth geling dies noch am stärksten und auch der Planet Dagobah hat etwas mystisches. Leider fällt die Wolkenstadt, trotz super Setdesign etwas ab, was auch darin begründet sein könnte, das Solo die letzte halbe Stunde fehlt.

Natürlich ist das Meckern auf höchstem Niveau, denn auch weiterhin ist Vader klasse, die Musik berauschend und der restliche Cast um Ford auch passend und gut. Ein weiteres Lob bekommt die immer perfekt hergerichtete Kulisse.

Fazit: Zusammen sind sie Top, getrennt des öfteren ein Flop. Kommt nicht an den ersten Teil heran, bleibt aber unterhaltend und gut.


7/10 Punkte

"Star Wars- eine neue Hoffnung"- Die Macht war mit diesem Film


"The force will be with you....always"

Der Beginn einer für mich großen Liebe: Star Wars.
Den ersten Teil hatte ich jahrelang nicht mehr gesehen und so kam es heute zur dritten Sichtung. Als kleines Kind war ich schwer beeindruckt. Raumschiffe, Kriege im Weltall, Jedi, Schmuggler, fremde Planeten und eines ist wohl das wichtigste überhaupt: Lichtschwerter.
Die Fazination die von diesen Dingern ausgeht ist so unglaublich fantastisch und großartig das man sich ihr, vorallem als Kind, nicht entziehen kann.

Dann kam die "neue" Trilogie und das wieder anschauen des alten Films war dann, nach den tollen Fights der neuen Filme eine Qual. Meine Freude an dem Film war verloren gegangen und ich schob ihn für ein paar Jahre ins DVD-Regal zurück.

Das konnte doch nicht sein, wieso finden alle die alten Filme so grandios? Und ich nicht.
Der dritte Versuch musste her. Wir schreiben das Jahr 2011 in welchem sich ein junger Padawan zurück begibt zu den Wurzeln des Franchise:
Charme, Nostalgie und der Anfang einer der wohl fantastischsten Sagas die unsere Erde je erblickte.

Ein Großteil des Unterhaltungsfaktors geht auch von meinem nicht immer geschätzten Harrison Ford aus, der mit seiner schnodriggen Art einen perfekten Ton findet um den Zuschauer bei Laune zu halten.

Alec Guiness wirkt immer ein wenig verwirrt, doch ist der Kampf mit ihm und Vader einfach legendär schlicht gehalten.

Fazit: Die Technik hat die neue Saga, den Charme die alte und vielleicht ist das auch am besten so.

PS: Ich setze mich gleich in mein Raumschiff und fliege auf den Planeten Hoth, wie ich hörte soll da eine Vorführung stattfinden, die zu versäumen eine wahre Blamage wäre.


8/10 Punkte

"Nausicaä - Prinzessin aus dem Tal der Winde"- So schön ist die Natur


"Ich bin an einen Punkt gelangt, an dem ich einfach keinen Film mehr machen kann, ohne das Problem der Menschheit als Teil eines Ökosystems anzusprechen."

Miyazaki ist immer dann am prächtigsten wenn er uns die Natur mit der Unterstützung des Komponisten Joe Hisaishi näher bringt. Seine Geschichte ist emanzipiert durch die Hauptperson, die selbstlos jedes Opfer bringt um andere zu retten und hochgradig pädagogisch in jeder Beziehung. Natur im Einklang mit den Menschen ist für ihn elementar und das Verständnis das er für diese aufbringt beispielslos.
Der Film ist 27 Jahre alt, doch wirkt er so frisch und perfekt passend in unsere Zeit wie kaum ein anderer.Der künstlerische Anspruch geht einher mit der Botschaft die vermittelt werden soll, auch wenn dies des öfteren mit dem erhobenen Zeigefinger geschieht.

"Nausicaä" ist vergleichbar mit "Prinzessin Mononoke" und mindestens genauso schön und hervorragend gestaltet. Der unverkennbare Stil und die Liebe zur Natur machen jeden Film den ich bisher von Hayao sah zu einem Ereignis.

Fazit: Umweltparabel, wunderschön und poetisch.


8/10 Punkte

"JCVD"- Schade, dass war vielleicht die letzte Chance...


Die Filme "The Wrestler" und "JCVD" kamen beide 2008 in die Kinos. Beide Filme sind die Rehabilitation eines gefallen Stars. Der Eine mit Namen Rourke war ein A-Schauspieler, der sich selbst zerstörte, der andere war ein geliebter B-Movie Actionstar.

Vielleicht ist der Vergleich ein wenig gewagt, aber sie zeigen beide den letzten Versuch anerkannt zu werden und ihre Karriere neu in Schuss zu bringen. Kurios und ebenso größter Kritikpunkt ist die Tatsache, dass sich Jean Claude Van Dame selbst spielt, wir ihm aber selten nahe sind, wo hingegen Mickey Rourke einen Wrestler verkörpert, wir uns aber den ganzen Film über denken, man das stimmt irgendwie, dass ist wie sein Leben.

Damme spielt mit Sympathie und Hingabe und zeigt in einer ganz besonderen Szene was in ihm steckt. Er gleitet sozusagen symbolisch aus dem Film und spricht ehrlich und offen mit dem Zuschauer über sein Leben. Diese Szene ist das Herzstück des Films und bewegt. Schade ist nur das man sich nach der Szene wieder in der etwas holprigen und uninspirierten Handlung befindet.

Wäre der Film ein vollkommenes Biopic und hätte ein anderer Regisseur den Film gemacht, wäre Van Damme Anwärter auf den Oscar gewesen und hätte seine ganzen Entäusschungen bei den Fans wettgemacht. So bleibt ein etwas unausgereift wirkender Film mit einer einzigen und unglaublichen Szene, die eine den Prügelknaben ins Herz schließen lässt.

Schlecht ist der Film nicht, nur eben kein großer Wurf. Sehr sympathisch, aber auch verschenkt und traurig, vielleicht war das Jeans letzte Chance in unserem kollektiven Bewusstsein einiges gut zu machen.

Fazit: JCVD, ich mag dich. Du hättest mehr verdient als das!


4,5/10 Punkte

"The Last House On The Left"- Auch ein guter Vertreter des (Remake) Genres


Der Index, mein alter Freund. Natürlich kann ich mal wieder nicht auf Cravens Original zugreifen und muss mich mit einem Remake begnügen. Aber erst als ich las das Wes den Film Produziert hatte wurde ich hellhörig, denn dies tat er auch beim "The Hills Have Eyes" Remake, das wie im vorherigen Post erwähnt einen starken Vertreter des "Remakegenres" darstellt.

Dennis Iliadis ist ein moralfreier und harter Revenge-Streifen gelungen den man wohl oder übel als Kreuzung von "Funny Games" und "The Devils Rejects" betrachten kann. Nicht so verkopft und Kunst betont wie der unglaublich dämmliche "Funny Games", aber auch nie so brilliant wie Zombies Mördertruppe und auch niemals so gnadenlos stilsicher.

Positiv tritt Murphys Score hervor, den ich zu meinen Lieblingskomponisten der 2000er bennen sollte, auch ist das Ensemble unverbraucht und gut und fügt sich hervorragend in das komplette Ambiente ein. Die letzte halbe Stunde ist superb gestaltet und ist ein weiteres Highlight.

Glattgespülte Optik und teils dumpfe Dramaturgie, sowie ein langgestreckter Anfang mindern den Funfaktor und rauben das nötig gewesene Tempo und den Anzug von Spannung. Eine Mikrowelle ist am Ende ein atmosphärischer Killer der seines gleichen sucht und die mit ihr verbundene Szene ist wirklich abträglich für das runde Gesamtbild.

Fazit: Ein weiteres Remake das Spaß macht. Ich sollte zum Doktor.


6,5/10 Punkte

"The Hills Have Eyes"- Remakes machen Spaß . . . manchmal


Spaßige, sowie erbarmunglose Schlachtplatte, bei der man sich nie sicher sein kann wer als nächstes ins Gras beißt. Leider muss ich zugeben das ich das Original nicht kenne und somit keine Vergleichsmöglichkeit habe, aber der Aja hat den von Craven mitproduzierten Film ordentlich gemacht. Die Exposition ist etwas lang und beliebig, aber dann knallt es und zwar richtig. Ein leckeres Blut-und Splatterinferno wird einem auf einem radioaktiven Tablett serviert und wir dürfen das mit einer einer Axt essen. Hmm, lecker...Herr Ober bitte noch eine kleine Prise Gesellschaftskritik und das Gericht ist einfach köstlich. Die Darsteller sind, für diese Produktionen eher ungewöhnlich, erstaunlich spielsicher und glaubwürdig und es wird fast die ganze Zeit auf den "Idiot auf dem Speicher" verzichtet.
Leider konnte ich mit dem am Anfang eher unfreiwillig komischen Mongos nicht viel anfangen und mich hat der Film nie wirklich gethrillt oder geschockt, eher amüsiert und unterhalten. Die letzte halbe Stunde aber macht unglaublichen Spaß, auch ohne wirklich angsteinflößende Übeltäter.

Fazit: Aja, guter Horror.


7/10 Punkte

"Enter the Void"- Seelenlos-leeres Kino




Ein erschreckender sinnentleerter Film von Gaspar Noe.
Der Regisseur interessiert sich weder für seine Figuren noch für eine Geschichte, sondern zeigt uns 2 einhalb Stunden lichtdurchflutete Räume.
Jeglicher Wille zur Posie oder Magie fehlen, alles ist völlig uninteressant, noch nicht einmal Darsteller überzeugen. Armutszeugnis für das Kino des Geschichtenerzählens, aber vielleicht ein großer technischer Sprung und Auslotung des möglichen, doch leider völlig belanglos, verkrampft künstlerisch und desinteressiert am Selbigen.

Selbst Tokio als Schauplatz ist eigentlich völlig egal, es geht nur um Leuchtreklame, dass hätte auch jede andere Stadt sein können.
Noe will uns nicht unterhalten und nichts erklären, aber Filme machen und dann auch noch Kunst!? Das muss jeder selbst für sich entscheiden, was dieses Machwerk für einen ist. Aber warum braucht ein Regisseur dafür 2 einhalb Stunden. Und wieso erzählt er nichts...? Das weiß er wohl selbst am besten. Hoffen wir es mal. Technisch 1A, bringt mir aber trotzdem nichts.
Sinnlos ist das Leben. Wenn das die Message ist...dann sage ich einmal laut DANKE und vergesse diesen Film.

Fazit: Technik ist eben doch nicht alles, Herr Noe.


1/10 Punkte

Sonntag, 17. April 2011

"Fight Club"- Where is my mind?




Fight Club, Fight Club.....
Ich bin mit ziemlich tiefen Erwartungen an den Film gegangen! Das liegt aber nicht daran das ich David Fincher Für einen schlechten Regisseur halte, sondern aus zwei anderen Gründen! Sieben fand ich sehr missraten und meistens habe ich es nicht so mit gehypten Filmen! Ich suche mir meine Filme selber aus die ich sehen will und nicht danach wie viele Leute und Kritiker den toll finden! Ich wurde sofort in den Film hineingezogen und ertappte mich dabei wie ich jedes Bild mit Freuden aufsog! Fight Club beginnt und bleibt die ganze Zeit über Sozialstudie. Als Drama über einen Mann der in der in der Gesellschaft verloren gegangen ist hätte mir das ganze schon gereicht und ich hätte den Film super gefunden, doch Fincher setzt noch einen Drauf und entfesselt ein Twist-Feuerwerk, dem ich mich nicht entziehen konnte. Nach dem gucken empfand man sofort das Gefühl diesen Film erneut sichten zu wollen. Brad Pitt mit dem ich nie wirklich viel anfangen konnte brilliert hier als Tyler Durden, und ich komme nicht umhin ihn einfach saucool zu finden.
Doch was macht diesen Film so besonders? Natürlich der herausragende Endtwist, an den ich manchmal gedacht hatte, aber den Gedanken wieder verworfen hatte, weil ich es zu absurd fand. Doch es macht durchaus Sinn. Trotzdem gibt es auch hier komische Szenen die man doch nicht entschleiern kann die ich aber aus Respekt vor den Leuten die den Film noch nicht kennen nicht spoilern werde. Nein, nicht nur das Ende weiß zu überzeugen, sondern auch die stilsichere Inszenierung und ein absolut passendes Setdesign. Man wird praktisch in eine andere Welt katapultiert,in eine nicht wirklich reale, aber auch nicht wirklich fiktionale. Edward Norton passt für seine Rolle perfekt und wirkt nie künstlich oder gestellt! Die Brutalität halte ich hier nicht für sehr schlimm, ich finde eher sie unterstreicht die Hilflosigkeit der Protagonisten, die gefangen sind in diesem Großstadtdschungel und für die dieser "Fight Club" als ein großer Rettungsanker dient. Die umwerfende Helena Bonham Carter ist wie eigentlich in jedem Film wieder einmalig und passt auch perfekt. Bei Fight Club gerät man in einen Rausch den man als Filmfan nicht missen sollte und der vielleicht sogar Sozialkritscher ist als manches geheucheltes Drama.

Fazit: Gucken.


10/10 Punkte

"Hangover"- Hängt durch wie eine volle Windel






Kömodie des Jahres? Und ich kann nicht lachen. Bin ich anders als die anderen? Ist sowas heutzutage witzig? Unlustige Aneinadereihung müder Fliessbandgags. Vielleicht liegt es auch daran das die meisten Zuschauer den Film nicht im Original gesehen haben! Möglicherweise retten die Synchronsprecher das ganze etwas, dass kann ich nicht beurteilen! Aber aus welchen humoristischen Spären wir doch eigentlich kommen. Louis de Funes, Loriot, Heinz Erhardt usw. Wenn die das ganze gesehen hätten, hätten die sich im Grabe umgedreht! Es gibt hier auch kein Lichtblick zu melden, denn kein einziger dieser unsympathische klischee Typen kann schauspielerisch überzeugen. Ach so ein Funes, das waren hinzu kommend Komiker aus dem Bauch die trotzdem Schauspieler waren. Und seien wir mal ehrlich, die Truppe hätte an ''Schauspielern'' hätte man auch mit Heinz Doof besetzen können. ''Komödie'' ohne Charakter möchte ich es nennen. Gehyptes Nichtum, dem ich aus der filmischen und unterhaltenen Sicht nichts abgewinnen kann. Das tragische dabei ist das so etwas heutzutage die Komödie des Jahres ist!


1/10 Punkte

"Es war einmal in Amerika"- Leones Langeweileepos


Dröge,langweilig,gewollt,langsam und in die Länge aufgebläht!

Sergio Leone der mit Spiel mir das Lied vom Tod für mich ein Meisterwerk geschaffen hat und dessen Todesmelodie auch toll war liefert mit dieser vom Jungen zum Gangster Geschichte eine furchtbar aufgeblähte 4 Stündige lobhuldigung seiner selbst.

Die Musik von Leones Stammkomponisten Ennio ist natürlich ein Knaller, den dieser Mann hat in seinem Leben noch nie etwas schlechtes abgeliefert.

Die Story ist arg ausgelutscht, die Regie betulich und zeigt nur selten Leones eigentliche Raffinesse. Und die Schauspieler bei denen De Niro der Hauptdarsteller ist sind einach uninteressant. Robert zeigt im ganzen Film immer den einen Ausdruck nur in der letzten Szene ist es einmal ein anderer.

Die wohl beste Performance liefertist die blonde Prostituierte!
Die Episode in der man Noodles Kindheit sieht finde ich toll und erinnert irgendwie stark an Oliver Twist.

Doch dann verliert der Film völlig das Interesse an seinen Figuren und ist nur noch langweilig und undifferenziert. Keine der Charaktere thrillt mich, keiner der Charaktere hat etwas besonderes an sich, sodass ich ihnen länger zu gucken wollen würde.

Man denke mal an Spiel mir das Lied vom Tod. Dort ist jede Bewegung der Protagonisten eine Offenbarung und hier passiert auf 4 Stunden Film überhapt nichts nennenswertes.

Es gibt keine richtigen Bösen, keinen Sympathieträger und kein spannendes Duell, ob es nur mit dem Worte oder der Waffe ist.

Fazit: Schade Leone, viele hast du damit überzeugt...mich nicht!


4/10 Punkte

"Düstere Legenden"- Gut geklaut


Netter Teen-Slasher, der auf der Erfolgswelle von Scream und Ich weiß was du letzten Sommer getan hast mitschwamm. Das Grundgerüst der düsteren Legenden wirkt arg gekünstelt und uninspiriert und passt überhaupt nicht zur nachvollgenden Auflösung. Doch muss man Urban Legend (Originaltitel) zu Gute halten, dass der Film schön gefilmt, teilweise klasse gespielt und atmosphärisch ist. Ein Slasher für nebenbei, nichts wirklich spannendes, aber doch mit Herzblut und einigen Scream Referenzen gespickt.

Fazit: Teenie-Horror mit leichtem nostalgie Faktor, mit etwas entäusschender Auflösung und einem guten Cast. Tut keinem Weh und macht dem Slasher Fan Spaß!!


7/10 Punkte

"Nightmare on Elm Street"- Freddie Goes Classic...


Diesen Film kann wohl als "Slasher" schlechthin bezeichnen. Robert Englund glänzt in der Rolle des Krüger und hat sichtlich Spaß daran. Auch die Jungdarsteller sind sehr überzeugend, was heutzutage ja wirklich selten vorkommt. Und man kann auch sagen das Was Craven einen gewissen Typ für sein final girl hat, denn auch die Sydney aus Scream weißt einige Paralellen zu ihr auf. Die Grundidee ist so klasse und genial umgesetzt, dass man nur sagen kann: Leute des Modernen Horrors, guckt euch einmal einen Craven an, seht wie er Atmosphäre entwickelt, schaut wie er sterotype Charaktere zu Symapthieträgern macht und lernt das es nicht immer nur sinnloser blutige Effekte sein müssen, sondern das man auch anders Spannung erzeugen kann. Man ist der gute alte Teen-Slasher ausgestorben? Oder schafft Craven zum dritten Mal einen Revolutionären Horror, nämlich Scream 4? Wir dürfen bei diesem Mann gespannt sein!

Fazit: Krasser Klassiker des Genres, dessen Setting, Effekte, Schauspieler und die mit genialen Einfällen gespickte Regie einfach überdurchschnittlich überzeugen und jedem Horror Fan bei der letzten Szene des Films, wenn Freddies Lied ertönt ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert.


8/10 Punkte

"The Devils Rejects"- Manipulierendes Genremeisterwerk


Fortsetzung von "Haus der 1000 Leichen".

Durch den Kniff die zweiten Teil nun aus der Sicht der Killerfamilie zu zeigen, manipuliert uns Rob Zombie bis zum geht nicht mehr. Wir fiebern, verzweifeln, leiden und lachen mit diesen Psychopathen und müssen uns nachher selber fragen ist das normal? Ja ist es, wenn man Psychos so brilliant in Szene setzt wie Zombie es macht dann ist es okay.

Stilistisch irgendwo zwischen Kill Bill 2 und einem saftigen Western, liefert Rob ein Roadmovie ab das sich gewaschen hat und hat mal wieder eines nicht vergessen. Wo er her kommt. Von der Musik. Also bekommen wir noch einen saftigen Retrosoundtrack auf die Ohren, der das ganze noch perfekt untermalt und uns noch mehr mit dieser "liebenswerten" Familie mitfiebern lässt. Nicht zu vergessen ist außerdem das Zombie seinen Humor nicht verloren hat und so haut er fast in jeder Szene brilliant-bissig-dumpfe Dialoge heraus die einem Tarantino wirklich alle Ehre machen würden.
Bei diesem Kerl bin ich auf weiteres gefasst und komme nicht umhin zu sagen, dass ich sehr traurig bin. Das Ende ist schlimm. So hätte es nicht kommen dürfen, aber nicht zu viel verraten...

Fazit: Saftiges Roadmovie, dass einen manipuliert, einen mitfiebern lässt und nicht vergisst einen grandios zu unterhalten. Großer Trash-Slasher vom Rockschocker Himself.
Danke, Danke dafür.......


9/10 Punkte

"Haus der 1000 Leichen"- Eine grandiose Horrorachterbahn


Rob Zombies "Haus der 1000 Leichen" ist ein Sammelsurium des Skurillen, nahezu jeder Horrorklassiker wird zitiert und wird durch einzelne Szenen geehrt. Ob es nun der völlig gestörte Hinterwäldler Sohn, der an Frankensteins Monster und den Elefantenmensch erinnert oder die Masken einzelner Horrormonster wie zum Beispiel der "Schrecken des Amazonas". Rob scheint das Genre mit HerzBLUT (ja das Blut soll großgeschrieben sein) zu lieben und zeigt dies nicht uneindrucksvoll.

Leider kann man den vier Hauptprotagonisten, die später nur zu Randfiguren degradiert werden keinerlei Sympathie, geschweige denn Empathie entgegen bringen. Das Setting ist trashig, die Gestaltung liebevoll, der Humor böse und schwarz. Doch irgendwie mag man diese kranke Familie. Leider und dies ist ein weiterer Kritikpunkt, verkommt Zombies Gruselkabinett irgendwann zum sinnlosen Zombiehorror (Achtung Wortwitz), der jeglichen Witz und Charme der ersten Stunde vermissen lässt. Trotzdem absolutSehenswerter Erstling des Schockrockers. Partyhorror.

Fazit: Freakshow mit bösem Humor, kranken Einfällen und jede Menge irrwitziger Ideen.
Um es einfacher Auszudrücken: Eine Geisterbahnfahrt. Horrortipp :)


8/10 Punkte

"Up In The Air"- Kino auf Wolke 7


Es gibt diese Filme die dich berühren, die einfach die Zeit stehen lassen und dich dazu zu bringen über dein bisheriges Leben Nachzudenken.

Mit filmischer Einfühlsamkeit nähert sich Reitman dem Thema Freundschaft, Familie und dem Alleinsein. Das oscarreife Drehbuch ist gewitzt und charmant, nie hohl und aufgesetzt, sondern den Figuren entsprechend würdevoll. Auch wenn der Film stetig auf einem Level bleibt und nicht wie es heutzutage üblich ist sich von Höhepunkt zu Höhepunkt zu schlängeln, bleibt er doch durchgehend spannend und rührend.

Wer Clooney als einen schlechten Schauspieler bezeichnet, sollte gesteinigt werden. In jeder seiner Gesten, den coolen Dialoge, dem schelmischen Lächeln und der nachdenklichen Miene schafft er es seine vielleicht etwas plakative wirkende Rolle zu beleben und man weiß zu jeder Sekunde was dieser Mann fühlt. Hinzu gesellt sich noch ein herausragender Cast um Anna Kendrick und Vera Farmiga. Das tolle Drehbuch das auch mit einem Oscar gekürt ist und von einer Buchvorlage adaptiert wurde ist auch ein heimlicher Hauptdarsteller, denn selten habe ich so viel Freude gehabt Dialogen zuzuhören und mich auf das Geschehen einzulassen. Die Adaption ist gelungen.
Es gibt kein Hollywood Ende, keine unlogischen Situationen oder gestelzt coole Sprüche. Alles ist wirklich sensibel angegangen und tieftraurig anzuschauen.

Ein wirklich schön trauriger Film, denn man gesehen haben sollte, wenn man sich selbst manchmal genauso fragt warum man all diese Dinge im Leben tut...

Dazu muss ich noch sagen, wenn weiterhin Leute wie Sandra Bullock Oscars bekommen und ein George Clooney keinen bekommt, muss man sich doch langsam fragen, ob die Academy noch normal ist, naja meistens sind die heimlichen Gewinner eben doch jene die keine Preise bekommen. :)


Fazit: Herzerwärmendes Schauspielerkino. STARK!


10/10 Punkte

"Spurlos- die Entführung der Alice Creed"- Arterton überrascht


Klaustrophobisches Kammerspiel. Genauso klug wie belanglos. Gekonnt höhepunktslos inszeniert, wartet der Film mit seiner eigentlich guten Wendung in der Mitte auf, die wirklich in keinster Form abzusehen war, dennoch bleibt die Bildsprache trocken und blass, die Geschichte erzählt sich aus und die Länge des Films ist zusehens erdrückend, auch wenn es nur 90 Minuten sind. Dafür bleiben die Figuren, so klischeefrei sie teilweise erscheinen, zu eindimensonal.
Bemerkenswert: Gemma Arterton ist schauspielerisch eine kleine rohe Perle, noch nicht perfekt geschliffen aber doch glänzend und schmuckvoll. Potenzial ist vorhanden.
Die anderen beiden Hauptprotagonisten bleiben farblos, glaubwürdig ja, aber das gweisse etwas das sie interessant macht fehlt.

Fazit: Nach der Hälfte immer müder werdendes Thrillerdrama, glaubwürdig verkörpert, twistig, aber zu lang und kalt in seiner Gesamtheit. Überraschender als so mancher Twist, ist da schon die Arterton. Nett, aber kühl.

Bemerkung am Rande: Meine Erwartungen waren nicht niedrig, so wurde ich ein wenig entäusscht, trotzdem möchte ich den Film Thrillerfreunden ans Herz legen. Mit dem Film macht man wenig falsch und interessant ist er ohnehin.


6/10 Punkte

"Orphan"- Die süße Kleine mit dem Hammer




Jaume Collet-Serra (House of Wax) Film "Orphan" ist ein von Anfang bis Ende bedrohlicher Streifen der viel Wert auf Realismus und Charakterzeichnung legt. Ein Horrorthriller mit akzentuiertem Spiel, Suspense und Schocks garniert, aber nicht ünnötig brutal oder eklig.


Vera Farminga mimt die von Leid geplagte Mutter beeindruckend echt und auch die
restlichen Darsteller wissen etwas aus ihren teils genreüblichen Schablonen der Rollen zu machen. Aber jeder muss sich geschlagen geben. Der eigentliche Star ist die gerade einmal 14 jährige Isabelle Fuhrman. Kalt, hart und verführerisch, sie weiß wie sie den Zuschauer in ihren Bann zieht.

Leider gibt es auch hier etwas zu meckern. Der Film mit seiner Länge von 118 Minuten hat zu wenig Drive, erzählt teilweise leider zu sehr in den "Omen" Konventionen und ist generell etwas zu unblutig. Man sollte trotzdem dafür danken das es sich hier nicht um eine fantastischen Film handelt. Völlig frei von Fantasie. Alles rational erklärbar. Desweiteren bietet der Film noch einen herausragenden, manche werden den Kopf schütteln, Endtwist, der den kompletten Film nochmal in einem anderen Licht dastehen lässt. Ein abruptes Ende ist dann noch ein weiterer Kritikpunkt der an sich ansehnlichen Regiearbeit, weit weg vom übertriebenen Splatter eines "House of Wax". Manchmal wirkt das ganze ein wenig unglücklich, als ob der Regisseur mehr Terror-Horror machen wollte, aber Warner ein wenig züchtiger bleiben wollte.

Fazit: Langsam anfangender Horrorthriller, mit zu wenig Tempo, einigen Längen und einem üblichen Storyverlauf. Dagegen steht die Entdeckung Isabelle Furman, ein genialer Twist und gute Charakterzeichnung. Manchmal zu zahmer, aber doch effektiver Horror.

6/10 Punkte


"Harry Brown"- Beklemmende pessimistische Altherrenfantasie mit falscher Botschaft!


Handwerklich sstrein, mit einem tollen Caine, doch rechtfertigt der Film durch seine ruhige Exposition, nur seine unnötige Gewalt gegen Ende. Mittel zum Selbstzweck. Kühler Reißer von der Stange! Die Botschaft, die Polizei kann auch nicht alles alleine, da nehme ich es mal selber in die Hand ist für mich arg ätzend. Bitte versteht mich nicht falsch, ich mag Rachefilme gerne sehen, doch finde ich hier alles zu ernst bebildert, zu realistisch anzusehen. Vielleicht interpretiere ich das alles falsch, aber der Film kann auch als Weckruf gemeint sein. Wacht auf, lasst euch nicht alles gefallen, tut was gegen diese Schweine, wenn möglich auch mit Gewalt. Das ich jetzt zum Moralapostel werde finde ich selbst merkwürdig, doch wo bei "96 Hours" die Action und Unterhaltung im Vordergrund stand ist es hier eher die Botschaft die der Regisseur vermitteln will. Wenn wir dieses Argument einmal ausser acht lassen bemerken wir auch wie dröge dieses Stück Zelluloid ist. Der Unterbau der Figuren ist standartmäßig gehalten. Armer Rentner hat letzten Freund und zieht los um ihn zu rächen und die Peiniger zu foltern.
Kompromisslos und grau. Niemals kommt Freude auf. Keine Hoffnung in Sicht. Oh was für eine böse Welt in der wir doch leben. Da brauchen wir so Menschen wie Harry. Auch wenn wir das niemals machen würden und es gegen das Gesetz ist haben wir doch das Alibi, dass die Menschen die getötet werden doch böse sind. Also nicht aufregen sondern berieseln lassen und sagen: "Hell Yeah zeig es den Pennern!"
Harry bist du ein Held oder selber nur ein verbitterter alter Marine der seine Frustration über sein Leben endlich kanalisieren kann und andere Verbrecher ermordet. Man weiß es nicht...oder vielleicht doch!?

Fazit: Kalkulierter Reißer von der Stange, der nur von Caines Spiel vor dem totalen Absturz gerettet wird...


3,5/10

"Gone Baby Gone"- Überraschend gutes Regiedebüt


"Ben Ist Back, und zwar mit nem Film!"
"Ben wer?"
"Ben Affleck!"
"Was...und der hat Regie gemacht?"
"Joop hat er!"
"Wie jetzt.....und ist der gut?"
"Ohja mein lieber hör gut zu......."

Ein fiebriger Score, elegische Bilder, extravagante schauspielerische Leistungen und eine Regie die zwischen Sozialkritik, Thriller und Krimi gekonnt die Balance hält und einen packt bis zum Ende.

Ben Affleck ist uns ja als Person und Schauspieler ein Begriff, nicht zuletzt weil er für "Good Will Hunting" den Oscar bekam und in Filmen wie "Pearl Habour" und "Daredevil" mit spielte. Mit den beiden Filmen konnte ich nicht viel anfangen und auch mit seinem Spiel nicht. Doch überzeugte er mich in "Jersey Girl" und "Paycheck" und ist mir immer hundert mal lieber als ein ausdrucksloser Matt Damon. Sei es drum, ich kann verstehen das ihn viele als Akteur nicht mögen und ihn annerkennen.

Als ich von seinem Regiedebüt las war ich sehr überrascht und machte mich auf eine Kritikerschelte gefasst, die ausblieb. Und zwar zu Recht.

"Gone Baby Gone" ist ein packendes und stimmiges Stück Film. In der ersten tollen Stunde wird viel Wert auf Charakterzeichnung und die Bezüge der Figuren untereinander gelegt. Die Geschichte scheint logisch und man denkt fast nun ja so ist es wohl. Doch dann holt Affleck den Thrillhammer heraus und serviert uns eine prickelnde letzte Hälfte die noch mit allerlei Wendungen punktet. Besonders sticht Casey Affleck hervor, der einen tollen Spagat zwischen Detektiv der seinen Job macht und betroffenem Mitmensch schafft. Ed Harris als alter Hase im Geschäft macht auch einiges her und der restliche Cast muss sich auch nicht verstecken. Einzig das Drehbuch schwächelt vielleicht ein wenig, denn ich finde die Geschichte ein wenig überkonstruiert. Trotzdem ist das Ende eigentlich nicht vorrauszusehen.

Fazit: Starkes, kraftvolles, sowie packendes Regiedebüt eines Mannes der immer mehr konnte als alle dachten.


8/10 Punkte

"Apocalypto"- Gewaltporno



Ja eigentlich ist nicht viel zu sagen und jedes weitere Wort über dieses Machwerk ist schon zu viel, aber trotzdem probiere ich mal das Mysterium Mel Gibson zu entschlüsseln:

Das Bashing ist gerade sehr krass. Mel Gibson wird fertig gemacht, von seiner Frau beschuldigt rassenfeindlich zu sein und ganz Hollywood dreht im langsam, angefangen mit Hangover 2, den Rücken zu.

Hat er das verdient? Schauen wir uns mal seine Rollen an: Von "Was Frauen wollen" bis hin zu "Lethal Weapon". Meistens eher lustige Rollen, nichts ernsteres. Wenn man jetzt mal von "Mad Max" und dem einen oder anderen Ausflug ins ernste Genre absieht.

Dann wird Mel auf einmal Regisseur. Hmm was haben wir denn hier? "Der Mann ohne Gesicht"! Ein Schicksalsdrama. Okay er macht seinen ersten Film und es ist ein Drama. Klasse Einstieg ins Fach. Dann kommt "Braveheart". Der überbewertete schottische Kriegsfilm um William Wallace. Brutal geht es zu. Aber für einen Film um den Krieg noch sehr erträglich. Aber manchmal scheint doch ein kleiner Fetisch für die Gewalt durchzublitzen. Sei es drum. Der nächste Film: "Die Passion Christi". Ein wirklich gewaltätiger Film. Man weiß wie sehr Jesus gelitten haben soll. Muss man dieses zu exorbitant drastisch zeigen? Ist dies nicht langsam mehr die Befriedigung eines Fetischs? Sucht sich Mel jetzt Stoffe heraus in die er seine Gewaltexzesse sinnvoll hineinbringen kann und immer noch das Alibi hat: Ja so war es doch! Ich zeige die Realität in seiner härte.
Nunja vielleicht war dies ein einmaliges Unterfangen? Aber vielleicht kann uns sein nächster Film mehr Auskunft über die Bedürfnisse seines Regisseurs verraten.

"Apocalypto". Und wer sich nun fragt was das ganze bisher sollte versteht meine Einleitung hoffentlich jetzt. Apocalypto ist ein Film über die Kultur der Maya. Diese Menschen waren wohl sehr gebildet. Bauten beeindruckende Monumente und opferten Menschen für ihre Götter. Die Mischung aus Wilden und Gelehrten trfft es möglicherweise am besten. Die Geschichte die uns Mel erzählt ist nichts besonderes. Dorf wird überfallen, Menschen misshandelt und ermordet, versklavt oder verkauft. Einer kann flüchten und wird verfolgt. Die erste Stunde ist ein Gewaltporno. Das Dorf wird überfallen. Alle werden abgeschlachtet es wird gekämpft, gekratzt, geschlitzt, gewürgt, gemessert, geboxt und getötet. Es scheint so als ergötzten sich die Macher an diesem Schauspiel. Die Menschen werden gefangen genommen. Jedes Leid in Großaufnahme. Jede Wunde. Jedes fließende Blut. Hat Gibson das nötig um uns die Realität zu vermitteln!? Wie es damals gewesen sein sollte. Oder ist das nur eine verlogene Art zu sagen ich musste es so hart darstellen, um sie zeigen wie hart es damals zu ging. Ja okay einmal die Kehle durschlitzen, zweimal, aber beim dritten mal haben wir es doch kapiert und fragen uns ob wir hier "Hostel" meets "Das Dschungelbuch" gucken. Ich frage mich langsam ob sich der gute Mel solche Geschichten heraussucht um seine Gewaltausbrüche, die Aufgeilung daran, gut hinter seiner Realitäts- und Härtemasche zu verbergen. Krank ist es ohne Zweifel. Nötig, dass muss jeder für sich entscheiden. Mir stößt sowas übel auf.

Die Kamera und Darsteller sind sehr gut. Alles ist toll gemacht. Wenn nur dieses Gewaltinferno ausbleiben würde. Ich finde das für einen Mann mit solch einem Talent mehr als ünwürdig und schade. Härte muss diese Geschichte haben, aber mich packt sie auch mit der Hälfte der gezeigten Szenen.

Fazit: Brilliant gefilmtes Gewaltszenario eines Fetischisten!


2,5/10 Punkte

"Für eine handvoll Dollar mehr"- Schwerfälliger Kultwestern


Wenn wir einmal die Kultkruste dieses Films abkratzen erblicken wir doch große Mängel, die wir meistens aus Kultgründen nicht sehen oder sehen wollen.

Zum einen haben wir Lee Van Cleef und Clint Eastwood. Bei diesen beiden stimmt die Chemie überhaupt nicht. Die langweilige völlig überrasschungsfreie Geschichte wird in die Länge gezogen. 90 Minuten hätten es auch getan.
Niemals hat man ein Gefühl der Bedrohung durch den Schurken. Nie werden die Gangster gejagt. Die sicherste Bank in El Paso ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten und der Bösewicht ist nicht richtig böse noch gut. Eher naja.

Der Showdown ist dann auch eher Standart. Und wer meint der wäre toll sollte sich mal den Film "Il Mercenario" ansehen. Zigarren anmachen ist cool. Nur beim 100sten mal in Gefahr nervt es eher. Auch finde ich Eastwood sehr überschätzt und seine Figur leidlich interessant. Tiefe der Figuren ist von keiner Wichtigkeit.

Die Landschaft ist karg und öde. Wer hier wiedereinmal denkt wie fantastisch diese sei, empfehle ich "Silbersattel" sowie "Il Mercenario" und "Geronimo"

Ennio Morricones Musik ist einfach unglaublich. Diese erhebt fast jeden Film aus dem Mittelmaß. Leones technische versiertheit mit Kamera, Licht und Ton ist auch immer wieder grandios, sowie seine Spielereien mit Hüten und die mit den Schnitten. Klasse Kameraperspektiven auch dabei.

So bleibt ein unterm Strich sehenswerter Film, dessen Defizite aber doch unverkennbar sind.

Fazit: Manchmal etwas unnötig Schwermütiger Film, wie sein Regisseur selbst.


7/10 Punkte

"The Green Hornet"- Armutszeugnis eines Regisseurs mit Talent


Was aus Regisseuren wird, die sich des Mainstreams verschrieben haben ist allgemein bekannt, doch ist das Erstlingswerk eines Filmemachers in dem Metier in das er neu einsteigt, nämlich Hollywood, am interessantesten. Schafft er den Spagat zwischen massentauglicher Unterhaltung und seinem Anspruch den er in den Film legt zu verwirklichen? Viele sind gescheitert, ob es nun ein John Woo war oder wie hier ein Michel Gondry ist. Das Studio das hinter dem Film steckt zertört jedes Fünkchen Anderssein im Keim und Filme sind kaum noch zu unterscheiden, selten blitzt noch die Handschrift des Directors auf. Das wohl treffendste Beispiel für den Erfolg dieser Sache ist Tarantino. Er schafft es mithilfe eines großen Studios das hinter ihm steht, einen Film zu machen wie er es möchte und solange es den Leuten als Kult verkauft wird, gucken die Menschen es. Natürlich muss auch Qualität dahinter stehen.

Gondry ist gescheitert. Vielleicht ist es einer Person wie ihm auch egal wie der Film später aussieht, wenn nur das Geld stimmt, doch das bezweifle ich, denn seine Filme waren immer unverkennbar und man wusste das er hinter der Kamera stand. "The Green Hornet" ist alles, nur stillos wie nur irgendetwas. Jede Actionszene ist austauschbar, jeder Spruch altbekannt und jede Slapstickeinlage schon einmal da gewesen, das Problem ist x-mal besser. Wie man wohl auf die, wenn man mal so überlegt gar nicht so schlechte Idee gekommen ist, Michel Gondry für eine Comicverfilmung zu verpflichten?

Wo ist sein Einfallsreichtum geblieben, sein naiver Charme, die Kindlickeit die Dinge zu sehen, all das geht unter. Von einer mehr schlecht als rechten Pointe zu nächsten, ohne Charme, ohne jegliches Gefühl für Rythmus oder Action.
Keine schönen Bilder oder tollen Effekte. Apropos Effekte. Die 3D Technik ist wohl ein Witz und wie immer ein rechtes Ärgerniss. Man sollte die Kinos verklagen für diesen Aufschlag. Selten habe ich eine einfallslosere Einsetzung dieser neuen Möglickeit beobachtet. Hinzu kommt der wohl schlimmste, langweiligste und unsympathischste Sidekick der jüngeren Filmgeschichte. Kaito. Eine Chinese. Unfassbar schlecht ist auch die Chemie von Seth Rogen und ihm. Das passt mal so überhaupt nicht. Schwer zu verstehen auch die Freundschaft der beiden.

Die Geschichte ist so grauenvoll und öde das es einem die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Wo ist die das Neue geblieben? Zwei Leute werden ohne Grund Superhelden und retten Menschen, ach ja dann haben wir ja das Neue, ohne Intention machen sie das.

Ein paar Punkte gibt es für manch lustige Szene mit Rogen und Christoph Waltz und für die Action am Schluss. Cameron Diaz habe ich noch vergessen, die war das eigentliche Sahnehäubchen des Ganzen. Eine so unmotivierte und nervige Performance gab es auch seit langem nicht. Zu Christoph Waltz kann ich auch nur sagen das er die Karikatur seiner Rolle des Judenjägers Hans Landa ist. Michel hatte wohl keine Ahnung wie er mit ihm umgehen sollte. Trotzdem bleiben seine Auftritte amüsant anzusehen. Doch das ist eher Waltz Talent zu schulden.

Fazit: Einzigartigkeit eines Regisseurs ist verschwunden, durch einen schlechteren Popcornfilm mit nervigen Schauspielern, dröger Story und uninspiriierter Action. Schade, und eine Fortsetzung brauchen wir wirklich nicht.


3,5/10 Punkte



"L.A. Confidential"- Leerlauf und spannendes Darstellerkino


L.A. Stadt der Engel, Stadt der Nutten und korrupten Cops, Stadt der unerreichten Träume, Stadt der Drogendealer und Gangs.

Curtis Hanson beginnt mit einer packenden Studie über die Society Hollywoods und deren Cops, um dann irgendwann völlig die erzählerische Puste zu verlieren und fast im Mittelmaß des Genres zu landen, sich dann aber besinnt und in der letzten halben Stunde die Spannung nochmal merklich anzuziehen. Positiv hervor stechen der wunderbare Kevin Spacey sowie der von mir unterschätzte Guy Pearce. Danny DeVito ist nur albernes Mittel zum Zweck und die Basinger ist zu lesbisch für die Rolle der Femme Fatale.
Das Buch ist stark, doch wird der ein oder andere Leerlauf der Geschichte nicht richtig umschifft, so dass der Film am Ende zu lang ist. Hanson ist von einem Scorsesse noch Lichtjahre entfernt, aber beweist er hier doch schon ein sicheres Händchen für einen komplexen Stoff.

Fazit: Großstadt Krimi mit einigen Längen, dafür aber mit einer grandiosen Geschichte, stimmungsvoller Musik der 50er und einem Cast zum Niederknien.


7/10 Punkte

"A Single Man"- Kühl-klinische Angelegenheit


Ein Film wie dieser lebt von seiner Hauptfigur. Die Verbindung zwischen ihm und dem Zuschauer ist das elementare, sie bringt die emotionale Tiefe mit sich, wenn diese aber nicht allzu stark ist fällt es einem schwer, so zu leiden und fühlen, wie der Protagonist. Bei mir war es leider mit Firth der Fall. Auch wenn er großartig ist, ich kann nicht mit ihm weinen, traurig werde ich meistens nur durch die herzergreifende Musik des Komponisten.

In einer Sekunde wunderschön, dann wieder langatmig und wieder durch die Dialoge richtig interessant. Eine teils durchwachsene Angelegenheit, das auch durch die total durchkomponierten Bilder verstärkt wird.

Ein wenig zu klinisch und perfekt, wie eine Modenschau. Schön ist nicht gleich immer schön. Trotzdem sieht man einen schön ruhig erzählten Film, der die einen wohl zu recht tief ins Herz trifft, manche Menschen und da schließe ich mich an honorieren alles tolle an dem Film, sind aber nicht richtig getroffen oder emotional überwältigt. Aber sollte ich das dem Film vorwerfen? Ich habe mich dazu entschlossen die Frage mit JA zu beantworten. Denn es ist ja meine persönliche Sichtweise.

Fazit: In seiner Perfektion fast erstickendes Werk, das ein wenig mehr Seele gut getan hätte. Aber toll gespielt und mit himmlischer Musik unterlegt. Wer Colin Firth liebt wird sich nicht in einen Mann verlieben, sondern in den Film, das ist gewiß.


6,5/10 Punkte

Samstag, 16. April 2011

"Halloween"- Klassiker=Klasse?


Der Low-Budget Horror ist nicht nur einer der wegweisendsten Filme des Subgenres Teen-Slasher, sondern auch Karrieresprungbrett für Jamie Lee Curtis. Der Film beschwört eine grandiose Atmosphäre herauf und die Musik ist in ihrer musikalischen Einfachheit superb. Für die damaligen Verhältnisse war der Film etwas rigoros neues. Ein wahnsinniger Killer ohne richtiges Motiv mordet sich durch eine Kleinstadt und scheint übersinnliche Fähigkeiten zu haben, denn er ist resistent gegenüber Schüssen und Messerstichen. Er spricht nicht, röchelt wie ein Asthmatiker, wenn seine Voyeuristische Lust in packt und er ist bärenstark. Die Anfangssequenz kann wohl als brilliant bezeichnet werden, denn sie vermittelt sehr vieles über Myers.

Michael scheint voyeuristisch zu sein, er scheint ein gewisses inzestiöses Verlangen zu haben, sprich er begehrt seine Schwester. Die subjektive Kameraeinstellung vermittelt uns dabei zu sein und macht den Zuschauer zum Mittäter. Bevor Myers seine Schwester umbringt setzt er sich noch einmal die Maske des Freundes der Schwester auf, nicht um sich zu verbergen, sondern um in diesem Moment zu fühlen wie er. Sein Röcheln findet statt, die Lust packt ihn und er kann sein Verlangen nur Ausdrücken indem er sie absticht. Das Messer ist sein Kanalisator. Dieser erste Einstich in seine Schwester ist ein wahnsinniges Vergnügen für ihn. Und sein Röcheln wird stärker. Sie sakt zu Boden und er, sich keiner Schuld bewusst, denn wie sich nachher heraustellt ist er nicht im stande Schuld zu begreifen geht mit einem emotionslosen Gesicht immer geradeaus starrend nach draußen. Seine Eltern gucken ihn nur entsetzt an...

Wenn man den Film im Kontext der Zeit sieht in der er entstand, war er für die damaligen Zuschauer ein wahres Grauen und durchaus schafft es Carpenter mit leichten Mitteln Spannung zu erzeugen. Doch ich finde Myers zu einfach gestrickt und Lee Curtis zu uninteressant, als das ich ihr den Titel Scream-Queen zu gestehen würde.
Die Morde sind unblutig und relativ einfach inszeniert, denn die Überraschung, von wo der Killer nun kommt ist nicht so innovativ wie ich als erstes dachte. Keiner soll mir nun übel nehmen das ich den "Horror-Klassiker" nicht achte und nicht eingestehe wie viel er für das Genre bedeutet, doch finde ich ihn nicht spannend genug und zu selten Fahrt aufnehmend. Wer sich wie ich mit dem Genre Teen-Slasher beschäftigt kommt um diesen Film nicht herum, denn wie auch in Scream wird Halloween oft zitiert, für alle anderen gibt es wohl bessere únd gruseligere Vertreter dieser Filmart.


5/10 Punkte


"Halloween 2"-Die sinnlos tötende Tötungsmaschine tötet wieder!


Der zweite Teil des Remakes ist in vielerlei Hinsicht besser als der Erstling, doch kann auch der zweite Teil nicht als "Sehenswert" betitelt werden.

Die Charaktere um Loomis und Michaels Schwester haben sich weiterentwickelt. Loomis ist ein Arschloch geworden, dass für sein neues Buch auf Promo Tour geht und die Schwester des Psychopathen ist eine gestörten Metal Trula. Drehbuchmäßig hat sich Rob etwas gelöst von den Fängen des Originals und kann hier mal weder mehr Zombie hereinbringen. An manchen stellen stark Lichtdurchflutete Landschaften, wirre Kostüme uns schrille Musik. Manchmal fühlt man sich sehr Stark an "Das Haus der 1000 Leichen" errinnert und das macht Freude. Die Kills sind relativ öde und überraschungslos, die langweilige Killerboje Myers wirkt noch dümmlicher als zuvor und wird demaskiert. Zum Vorschein kommt ein Weihnachtsmann-Yeti mit Rauschebarrt. Sei es drum. Die Inszenierung stimmt mal wieder. An guter Kamera, fetziger Musik und surrealistischer Szenen mangelt es nicht, auch wirkt der Cast leidlich besser.

Remake Halloween 1 war öde wie der alte Klassiker auch...der zweite quasi Remake-versuch, obwohl er eigentlich gar nichts mehr mit der Reihe zu tun hat ist besser als erwartet, den der Trashrocker kommt wieder öfters zum Vorschein. Vielleicht sollte Rob diese Remake Angelegenheit jetzt mal lassen und wie bei seinem Psychopathen Double Feauture wieder auf die eigene Kreativität setzen, doch wie ich höre ist er grade am "Blob" Remake zu gange. Gähn....

Fazit: Horrorfans?Jap könnt ihr gucken, alle anderen lasst es. Ein toller Film ist es nicht gerade, aber ganz guter Genre Vertreter allemal. Und Robi, wir wollen deinen kreativen Ideen und Szenarien wieder, sonst wirst du uns noch zum Remake Sklaven der Studios und dann heißt es nur noch Untoter bleib lieber im Sarge liegen. An Remakes haben wir nun wirklich genug.

6,5/10 Punkte

"Halloween"- Hilfe ein Remake


Das 08/15 Remake des 70er Jahre Klassikers gibt der an sich schlichten Story noch etwas Unterboden und macht sie somit interessanter. Doch kann auch Zombie der konventionellen Story nicht viel hinzufügen, geschweige denn den Kenner des Originals überraschen, doch gelingt es ihm wiedermal bravourös im Finale zu zeigen aus welchem Holz er geschnitzt ist und das er Horror sein Element nennen darf.

Fazit: Zombie macht ein Remake! War das nötig? Nööö. Stört es uns? Nööö. Ist der Film gelungen? Teilweise, der Anfang und das Ende überzeugen. Soll ich es mir ansehen? Vielleicht, wenn du auf Horror stehst und Michael Myers magst. Und wenn nicht? Lass es, lohnt sich wirklich nicht!


5/10 Punkte

"Schwerkraft"- der schlechtere Bruder von Fight Club...



Der "Fight Club" Vergleich ist vielleicht eine Beleidigung für Finchers Meisterwerk, aber ist nicht von der Hand zu weisen, denn die beiden Filme haben ein paar gravierende Parallelen. Der Hauptprotagonist ist ein verlorener Loser, ein Bankangestellter ohne Sinn im Leben. Er trifft auf Jürgen Vogel (Tyler) der ein Draufgänger ist und mit ihm Einbrüche verübt und ihm beibringt wie befreiend Gewalt sein kann. Da wo Fight Clubs Sozialkritik einsetzt hört Schwerkraft auf. Ein dumpfer Film, mit luschiger Message: Brich aus deiner Normalität aus und mache verrückte Dinge um wieder zu dir selbst zu finden, aber dann doch am Ende gearscht zu sein, denn du wirst verhaftet. Die authentischen Charaktere um Vogel und Fabian Hinrichs (genialer Newcomer) retten den Film vor der Filmschrottpresse. Sowas hat man wirklich schon zu häufig, und was noch schlimmer ist besser gesehen.

Fazit: Hochgelobter Independant Quatsch, mit tollen Darstellern und einem guten Soundtrack. Leider hat man beim deutschen Film langsam das Gefühl das immer der gleiche Film gedreht wird....aber nun gut, dass ist wohl eher meine ganz persöhnliche Meinung.

4/10 Punkte

"Brothers Bloom"- Charmant betrogen.


"Es ist eine Lüge, die die Wahrheit erzählt."

Die charmante Trickbetrügerei ist weitaus ehrlicher und sympathischer als Nolans "Prestige", offenbart sie doch im wesentlichen eine einfache Geschichte über Freundschaft, welche mit Finten, Scherzen und Mogeleien gespickt ist um zum eigentlichen Kern zuführen, dem unausweichlichen Schicksal dieser Gattung Mensch und deren Konsequenzen für die anderen Weggefährten.

Der Geniestreich ist es, die Grundessenz zu verstecken und zu verschleiern und mit aberwitzigen Dialogen und Momenten zu verbergen. Die Geschichte könnte somit auf manche deswegen vielleicht langweilig, nervig oder dumm wirken, doch ist dies nur ein weiter Trick der zweiten Regiearbeit von Rian Johnson, dem aufmerksamen Publikum zwei Ebenen zu bieten, die auf narrativer Weise ineinander überlaufen.

Die Tragik und Melancholie der Geschichte wird einem dann erst am Ende klar und der Film bekommt ein unerwartet hohes Niveau.

"Ich bin so stolz darauf, zumindest eine Fußnote in der Geschichte der Gebrüder Bloom zu sein."

Ja, ich als Zuschauer auch.

8/10 Punkte

"28 Days Later"- Vergeblich auf den Thrill gewartet...

Dass "28 days later" kein Horrorschocker erster Güte wurde, liegt vorallem am mäßig eingesetzten Schrecken, keinen vorhandenen Schocks und wenig Indentifikationspotenzial mit seinen Figuren.

Danny Boyle sucht das Realistische in seinen Bildern, er wirkt oft karg, er setzt auf eine schöne Fotografie und entscheidet sich (Brian Gleeson einmal ausgenommen), gegen die Sympathie zu seinen Protagonisten. Erstaunlich blutarm und zahm für einen Zombie- oder besser gesagt Infiziertenhorror läuft der Roadmovie gegen die Wand. Um ein spannender Endzeit-Horrorthriller zu sein, schockt er nicht genug, bleibt zu brav, für ein Drama zu arm an interessanten Figuren und für einen gesellschaftlich kritischen Film scheint die politische Auseinandersetzung mit dem Thema Quarantäne fast nicht vorhanden zu sein und drückt sich vor Antworten.

Somit ist "28 days later" wenn auch gut fotografiert, annehmbar gespielt und musikalisch anständig gemacht, Boyles schlechtester Film, weil unausgereift wirkend.

Der zweite und auch meiner Ansicht nach bessere Teil ist sich vollkommen klar, was er sein möchte und treibt den Adrenalinspiegel in die Höhe, weil er einfach ein Horrorschocker ist.

Fazit: Schwacher Boyle.

3,5/10 Punkte

Walker

Sonntag, 3. April 2011

Dogtooth - Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt!


Was, wenn die Menschheit damals ganz andere Bezeichnungen und Namen vergeben hätte, als wir sie heute hätten? Würden wir zu einem gepolsterten Sessel nicht "Sessel" sondern "Meer" sagen? Und vielleicht würden wir uns nichtmal draufsetzen, sondern ihn als Pfanne für Spiegeleier benutzen.
Was wäre eigentlich, wenn wir ganz anders aufgezogen worden wären?

Nicht nur die Verhaltensbiologie beschäftigt sich mit der Frage des angeborenen und des erworbenen Verhaltens und sondern auch der Film Dogtooth.

Zwei Töchter, ein Sohn, ein Elternpaar und ein Anwesen. Zutaten wie sie alltäglicher nicht sein könnten. Die Familie lebt jedoch komplett abgeschieden von jedwedem sozialen Einfluss. Nur die Eltern wissen, wie die Welt außerhalb aussieht und der Vater verlässt mit seinem Auto regelmäßig das Anwesen. Die Kinder dürfen ihn erst begleiten, wenn sie beweisen, dass sie selbstständig sind und ihnen der Backenzahn ausfällt.
So sind bereits 20 Jahre vergangen, in denen die Eltern den Kindern ihren Einfluss aufgedrückt haben, der sich komplett von unseren normalen Vorstellungen unterscheidet. Da wird den Kindern schon einmal beigebracht, dass die Katze ein bestialisches Monster sei, dass einem bei lebendigem Leibe verschlingen könnte und dass ein Zombie nichts anderes als eine kleine gelbe Blume ist.

Die Sprösslinge (die übrigens bis auf den Jungen namenlos bleiben) erklären diese Auffassungen zu ihrer eigenen Realität. Woher sollten sie es auch besser wissen? Es gibt weder Satellitenempfang, noch Radio. Nur ein Plattenspieler läuft mit "Großvaters" Platten, von denen das Familienoberhaupt den Text komplett sinnentstellt übersetzt.

Dogtooth ist anders, kontrovers, stellenweise sehr erschütternd und fasznierend zugleich, aber immer einzigartig. Es gibt keine Regeln in dieser 5-Mann Gesellschaft. Inzest, Schläge und Wettkämpfe mit Narkosemitteln geben sich einander die Hand und fügen sich dennoch homogen zusammen.

Unsere Gesellschaft wird durch ein Spiegelkabinett geschleust, verzerrt, entstellt und kaum erkennbar wieder ausgespuckt. Unser Leben wird als Aneinanderreihung von gegenseitigen Einflüssen entlarvt. Naiv, wie wir auf die Welt kamen, sind wir auch geblieben, wir haben nur im Laufe der Zeit gelernt, uns das Gegenteil einzureden.

Dogtooth ist trotz freizügiger Nacktheit und teilweise sehr verstörenden Passagen ein Pflichtfilm. Er spielt nach keinen Regeln und genau das zeichnet ihn aus. Jeder sollte zumindest ein passiver Teil dieser absurden Realität werden

9/10