Sonntag, 17. April 2011

"Orphan"- Die süße Kleine mit dem Hammer




Jaume Collet-Serra (House of Wax) Film "Orphan" ist ein von Anfang bis Ende bedrohlicher Streifen der viel Wert auf Realismus und Charakterzeichnung legt. Ein Horrorthriller mit akzentuiertem Spiel, Suspense und Schocks garniert, aber nicht ünnötig brutal oder eklig.


Vera Farminga mimt die von Leid geplagte Mutter beeindruckend echt und auch die
restlichen Darsteller wissen etwas aus ihren teils genreüblichen Schablonen der Rollen zu machen. Aber jeder muss sich geschlagen geben. Der eigentliche Star ist die gerade einmal 14 jährige Isabelle Fuhrman. Kalt, hart und verführerisch, sie weiß wie sie den Zuschauer in ihren Bann zieht.

Leider gibt es auch hier etwas zu meckern. Der Film mit seiner Länge von 118 Minuten hat zu wenig Drive, erzählt teilweise leider zu sehr in den "Omen" Konventionen und ist generell etwas zu unblutig. Man sollte trotzdem dafür danken das es sich hier nicht um eine fantastischen Film handelt. Völlig frei von Fantasie. Alles rational erklärbar. Desweiteren bietet der Film noch einen herausragenden, manche werden den Kopf schütteln, Endtwist, der den kompletten Film nochmal in einem anderen Licht dastehen lässt. Ein abruptes Ende ist dann noch ein weiterer Kritikpunkt der an sich ansehnlichen Regiearbeit, weit weg vom übertriebenen Splatter eines "House of Wax". Manchmal wirkt das ganze ein wenig unglücklich, als ob der Regisseur mehr Terror-Horror machen wollte, aber Warner ein wenig züchtiger bleiben wollte.

Fazit: Langsam anfangender Horrorthriller, mit zu wenig Tempo, einigen Längen und einem üblichen Storyverlauf. Dagegen steht die Entdeckung Isabelle Furman, ein genialer Twist und gute Charakterzeichnung. Manchmal zu zahmer, aber doch effektiver Horror.

6/10 Punkte


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