Sonntag, 17. April 2011

"Gone Baby Gone"- Überraschend gutes Regiedebüt


"Ben Ist Back, und zwar mit nem Film!"
"Ben wer?"
"Ben Affleck!"
"Was...und der hat Regie gemacht?"
"Joop hat er!"
"Wie jetzt.....und ist der gut?"
"Ohja mein lieber hör gut zu......."

Ein fiebriger Score, elegische Bilder, extravagante schauspielerische Leistungen und eine Regie die zwischen Sozialkritik, Thriller und Krimi gekonnt die Balance hält und einen packt bis zum Ende.

Ben Affleck ist uns ja als Person und Schauspieler ein Begriff, nicht zuletzt weil er für "Good Will Hunting" den Oscar bekam und in Filmen wie "Pearl Habour" und "Daredevil" mit spielte. Mit den beiden Filmen konnte ich nicht viel anfangen und auch mit seinem Spiel nicht. Doch überzeugte er mich in "Jersey Girl" und "Paycheck" und ist mir immer hundert mal lieber als ein ausdrucksloser Matt Damon. Sei es drum, ich kann verstehen das ihn viele als Akteur nicht mögen und ihn annerkennen.

Als ich von seinem Regiedebüt las war ich sehr überrascht und machte mich auf eine Kritikerschelte gefasst, die ausblieb. Und zwar zu Recht.

"Gone Baby Gone" ist ein packendes und stimmiges Stück Film. In der ersten tollen Stunde wird viel Wert auf Charakterzeichnung und die Bezüge der Figuren untereinander gelegt. Die Geschichte scheint logisch und man denkt fast nun ja so ist es wohl. Doch dann holt Affleck den Thrillhammer heraus und serviert uns eine prickelnde letzte Hälfte die noch mit allerlei Wendungen punktet. Besonders sticht Casey Affleck hervor, der einen tollen Spagat zwischen Detektiv der seinen Job macht und betroffenem Mitmensch schafft. Ed Harris als alter Hase im Geschäft macht auch einiges her und der restliche Cast muss sich auch nicht verstecken. Einzig das Drehbuch schwächelt vielleicht ein wenig, denn ich finde die Geschichte ein wenig überkonstruiert. Trotzdem ist das Ende eigentlich nicht vorrauszusehen.

Fazit: Starkes, kraftvolles, sowie packendes Regiedebüt eines Mannes der immer mehr konnte als alle dachten.


8/10 Punkte

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