Sonntag, 17. April 2011

"Für eine handvoll Dollar mehr"- Schwerfälliger Kultwestern


Wenn wir einmal die Kultkruste dieses Films abkratzen erblicken wir doch große Mängel, die wir meistens aus Kultgründen nicht sehen oder sehen wollen.

Zum einen haben wir Lee Van Cleef und Clint Eastwood. Bei diesen beiden stimmt die Chemie überhaupt nicht. Die langweilige völlig überrasschungsfreie Geschichte wird in die Länge gezogen. 90 Minuten hätten es auch getan.
Niemals hat man ein Gefühl der Bedrohung durch den Schurken. Nie werden die Gangster gejagt. Die sicherste Bank in El Paso ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten und der Bösewicht ist nicht richtig böse noch gut. Eher naja.

Der Showdown ist dann auch eher Standart. Und wer meint der wäre toll sollte sich mal den Film "Il Mercenario" ansehen. Zigarren anmachen ist cool. Nur beim 100sten mal in Gefahr nervt es eher. Auch finde ich Eastwood sehr überschätzt und seine Figur leidlich interessant. Tiefe der Figuren ist von keiner Wichtigkeit.

Die Landschaft ist karg und öde. Wer hier wiedereinmal denkt wie fantastisch diese sei, empfehle ich "Silbersattel" sowie "Il Mercenario" und "Geronimo"

Ennio Morricones Musik ist einfach unglaublich. Diese erhebt fast jeden Film aus dem Mittelmaß. Leones technische versiertheit mit Kamera, Licht und Ton ist auch immer wieder grandios, sowie seine Spielereien mit Hüten und die mit den Schnitten. Klasse Kameraperspektiven auch dabei.

So bleibt ein unterm Strich sehenswerter Film, dessen Defizite aber doch unverkennbar sind.

Fazit: Manchmal etwas unnötig Schwermütiger Film, wie sein Regisseur selbst.


7/10 Punkte

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen