Mittwoch, 3. August 2011

Super 8 - Super ist da nur die Kamera


Das ist ein Film der die alten Zeiten vermisst, der zurück will zu den Filmen der 80er Jahre. Da wo Sc-Fi noch etwas mit Romantik und Charme gemein hatte und nicht von den Effekten dominiert wurde. Leider versteht er überhaupt nicht was diese Filme ausgemacht hat. Hier kommen Schocks, platte Bluteffekte und Klischees aus dem Keller, die schon bei Krieg der Welten und Transformers miefig waren. Eine böse Person wird mit böser Musik eingeführt, er hat Narben und schaut böse. Eine Welt in der alle Linien klar strukturiert sind. Eine völlig berechnende, lahme Welt.

Da ist eine E.T Hommage darin begründet das die Protagonisten mit dem Fahrrad des Films fahren. Verstanden wurde wenig. Am Ende ist man dann in einem ätzenden, übertönten Showdown und fragt sich wo der Charme der Titelgebende Super 8 Kamera geblieben ist?
Die Geschichte ist völlig zusammengeschustert aus E.T und Krieg der Welten gepaart mit Transformers mäßigem General Grievous Verschnitt. Irriertierend sind Schocks und Blutspritzer die völlig zwangfrei eingestezt werden. Für wen soll der Film sein? Für Kinder ist das zu hart! Für Jugendlich zu unentschlossen und für jung gebliebene Erwachsene, die schon E.T liebten zu dumm-dämmlich.
Die Soundeffekte dröhnen, lärmen und stören. Hier wurde zu sehr auf Sound gesetzt. Der Score kann sich selten ausbreiten und muss jede Person einführen mit dumpfen Klängen für böse und scharrender Geigen für etwas unheimliches. Nur am Ende darf er glänzen.
Eine substanslose Schusterei, die nach grandiosen ersten 20 Minuten alles verliert was ihn spaßig hätte machen können; ein Augenzwinkern, passender Humor, und eine sensible Geschichte, die nicht schon hunterfach dargewesen wäre. Eine Enttäusschung. Da kommt CGI-Getöse, die Geschichte ist mitunter platt und verschenkt. Schade.


3/10 Punkte

Samstag, 30. Juli 2011

Super - Der Name ist Programm


James Gunns Indi-Perle hatte es Anfang an nicht einfach. Mehrere Jahre lag das Skript zu diesem Film bereits in der Bude des "PG Porn" Produzentens. Jedoch wollte sich keiner erbarmen, das Drehbuch auch auf Zelluloid zu bannen. Also musste Gunn selbst in die eigene Tasche greifen und stellte das Projekt mit einem lächerlichen Budget von gerade mal 2 Millionen US-Dollar auf die Beine. Doch mittlerweile ist der Markt an Filmen über Nobody-Superheroes fast schon übersättigt. So musste sich "Super" im Vorfeld anhören müssen, im Fahrwasser von Kick Ass und Defendor zu schwimmen. Die Parallelen sind zwar vorhanden, dennoch steht der Film auf zwei eigenen Beinen, die ihre Füße in gänzlich verschiedene Türen stellen.

Frank (Rainn Wilson) führt ein ereignisloses Leben als Burgerbrater. Er hat nur zwei glückliche Erinnerungen, die er als kindliche Kritzelei in seinem Schlafzimmer hängen hat. Der Rest besteht aus Erniedrigungen und persönlichen Niederlagen. Die Hochzeit mit seiner Frau (Liv Tyler) gehört zu den positivsten Ereignissen, jedoch entwickelt sich auch dies zu einem Schicksalsschlag als sie eines Morgens das Weite sucht und in den Armen des aalglatten Jacques (Kevin Bacon) landet. Frank versinkt zusehends in Selbstzweifel und bittet in seiner Not Gott um ein Zeichen. Sowas ähnliches scheint der sehr klamaukige TV-Bibelheld "The Holy Avenger" (Nathan Fillion) zu sein. Zumindest bringt der Frank auf die Idee, einen tomatenroten Plastikanzug überzustreifen und selbstständig mit einem Schraubenschlüssel den "Bad Guys" Manieren beizubringen. Als es zum Kampf gegen die Entführer seiner Frau kommt, bekommt er noch tatkräftige Unterstützung von der quirligen Libbi und gemeinsam machen sie sich daran, dem organisierten Verbrechen einen Maulkorb zu verpassen.

"Shut up Crime!" ist die Catchphrase des selbsternannten Verbrechensbekämpfer und mit stoischer Gelassenheit brüllt er nach der zugeführten Gerechtigkeit nochmal heraus, was man seiner Meinung nach nicht tun soll. Das fängt mit Drogen dealen an, erstreckt sich über Kindermissbrauch und gipfelt in Kleinigkeiten wie dem Vordrängeln in der Schlange. Was Frank in diesen Situationen von Leuten wie Kick Ass oder Dexter unterscheidet ist, dass er keinen speziellen Kodex hat. Er tut einfach, was er für richtig erachtet und vollführt es mit willkürlicher Brutalität. Als dann später auch noch gewaltvernarrte Libbi dem Team beitritt, bemerkt der "Crimson Bolt" erstmals, wie sehr er vom eigentlichen Weg abgekommen ist.

James Gunn inszeniert diese Szenen weder überdreht, noch hält er die Kamera zurück. Der Fokus liegt ganz klar auf den Realismus und während für die Charaktere die Grenze zwischen Recht und Ordnung immer mehr verschwimmt, hält sich der Zuschauer in diesen Szenen angewidert die Hände vors Gesicht. War die exzessive Brutalität in Kick-Ass ein bewusst provokantes Mittel zur Belustigung des Zuschauers, dient es hier eher dem Schockeffekt, der Charakterbindung und es verhindert, dass der Film zu sehr in komödiantische Gefilde abgleitet.

So dramatisch die Ereignisse der Handlung auch sein mögen, der Humor bleibt trotzdem nicht auf der Strecke. Oft rührt er aus skurrilen Momenten oder der überdrehten Erscheinung Ellen Pages, die sich sofort in den Herzen des Zuschauer spielt. Ihre sehr unbeholfenen Annäherungsversuche und das hyperventilierende Gelächter nach erledigter Heldenarbeit machen sie zu einem Highlight des Films. Aber nicht nur sie, auch Rainn Wilson gibt sich als Hauptdarsteller keine Blöße. Er trägt den Film und ist Identifikationsfigur und mahnendes Beispiel zugleich. Gerade in den ruhigen Momenten (von denen es denn dann doch einige gibt) möchte man am liebsten durch die Leinwand durch geifen und ihm den Kopf tätscheln.
Wenn dazu auch noch der passende Indi-Score einsetzt und es zu einer weiteren Rückblende kommt, entwickelt man als Zuschauer Verständnis für das Handeln des Möchtegernheldens.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Super kein Film für die Massen ist. Zwar merkt man ihm sein geringes Budget nicht unbedingt an und gerade das Finale glänzt mit blutig-brachialer Inszenierung, aber letztendlich schrammt es noch mehr an der Durchschnitts Kino-Zielgruppe vorbei als Kick Ass.
Das ist aber nicht unbedingt schlecht. Ähnlich ambivalent wie den Hauptprotagonisten kann man auch den Film einschätzen. Komödie, Drama und Action fahren Achterbahn miteinander und diese Mischung könnte manch einem sauer aufstoßen, der dem Streifen vorwirft, dass er nicht weiß, was er sein will. Aber gerade diese Mischung macht den James Gunns Film zu einem Kleinod der Superheldenfilme.

stex vergibt daher 8,5/10 Rohrzangen

Mittwoch, 27. Juli 2011

Sherlock: A Study in Pink - Extravaganter Serienstart mit Suchtfaktor


Breit getretener Genre-Pfade? Nö. Verbrauchte Gesichter und Schauspieler? Nö. Eine Story wie wir sie bei Holmes schon 100 mal gesehen haben? Nö. Lahme Inszenierung? Nö. Eine Geschichte die nur auf einen Storytwist abzielt? Nö.

Paul Mcguigan besinnt sich nach dem Totalausfall PUSH wieder auf seine Stärken; Geschichten atmosphärisch und mit der Prämisse des großen Geheimnisses zu erzählen. Er war immer ein Regisseur, der nur mit einer starken Story, gute Filme erzählen konnte. Bei PUSH gab es die nicht, deshalb gab es nur seine Stylestandarttüte. Hier bringt er alles zusammen, was ihn schon bei LUCKY NUMBER SLEVIN auszeichnete. Spitzfindige Dialoge, interessante Impressionen Londons, und viele kantige, niemals glatte Figuren.

Martin Freeman ist Doctor Watson. Er kommt aus dem Krieg. Holmes ist Pathologe. Beide ziehen zusammen. Interessanterweise ist Homes nie als Sympath gezeichnet, sondern als Querkopf, der nicht damit klar kommt, dass seine Mitmenschen nicht "denken" können. Er spricht so schnell wie ein Maschinengewehr, und weiß nach nur 3 Sekunden alles über seinen Gegenüber, das ist waghalsig montierten Flashbacks erläutert wird. Das ganze würde zur Style-Over-Substance Orgie verkommen, wenn der Film nicht noch eine starke Geschichte und interessante Storytwist zu bieten hätte. Aber auch die Schrulligkeit der Doyle Romane kommt nicht zu kurz. Für Gemütlichkeit ist auch durch die Ausstattung gesorgt. Freeman und Benedict Cumberbatch hamonieren perfekt und sind nicht unbedingt das, was man massentaugliche Zuschauermagneten nennt; sehr kantig. Ein weiteres Plus.

Der Showdown ist ein Kampf der Worte, nervenzerreisend und klug. Holmes ist weiterhin ein Unsympath und verschroben, aber der Zuschauer mag ihn. Weil er weiß, dass er ein besserer Mensch ist.

Holmes ist im 21 Jahrhundert angekommen und hat mit Guy Ritchies Neuauflage nichts gemein, sondern nur das Tempo. Der Film ist der erste Teil einer BBC-Serie und kann von mir nur wärmstens empfohlen werden. Ein Thriller! Nee Drama! Nee Komödie! Nee! Ach komm der Film bietet alles.

PS: David Arnold hat zu seiner musikalischen Stärke zurückgefunden und zaubert einen Score zwischen Victorianischen Geigen und Dexter ähnlichen Synthieklängen. Famos.


8/10 Punkte

Freitag, 15. Juli 2011

Harry Potter und die Heilgtümer des Todes 7.2 - Eine Spoilerbehaftete Abrechnung




WARNUNG: Nur lesen wer die Bücher kennt oder die Filme schon gesehen hat. Wem es sowieso egal ist? Viel Spaß. :)

Überall kommen Lobeshymnen aus dem miefigen Kritikerkellerlöchern; "Was ein genialer Potter, Gänsehautfeeling, überwältigend, würdig" usw. Nunja, ich schimpfe mich auch als Riesenfan, dieser sagenhaften, jugenbegleitenden Buchreihe, ich liebe auch die filmischen Adaptionen weitesgehend. Aber hier reicht es nun endgültig.

Der Schuldige muss gefunden werden für das Versagen der letzten Filme: Yates, das riesige Arschloch. Der-ich-rede-leise-bei-Interviews-um-sehr-sensibel-und-klug-zu-klingende-Vollnulpenregisseur-mit-dem-Talent-einer-Schmeißfliege-die-sich-auf-AA-setzt-weil-sie-eh-weiß-das-ihre-Artgenossen-das-mögen-der-selbstübertreffenden-unzurechnungsfähigkeit-wenn-es-um-Harry-Potter-geht-Mensch.
Was ein Dödel, was eine Nulpe, was ein Affe.

Fangen wir mal beim Anfang des Films an; Die 3 Zauberer Harry, ich bin weginsziniert aber eigentliche eine der wichtigsten Personen Ron, und mehr als traurig zu gucken darf ich in diesem Film auch nicht Hermine, reden mit Griphok über das Schwert das sie stehelen wollen, was heraus kommt ist ein Dialog, der etwas zäh wirkt, aber sei es drum, er ist wichtig, für das nun folgende. Lustigerweise; beim Satz wir müssen es holen und sich richtige Stimmung aufbaut, gehen die drei aus dem Zimmer und reden noch mal an der Treppe über alles, Musik kommt, sogar Atmosphäre, aber nein Yates nimmt mal wieder alles heraus indem er die Genies zu Olivander schickt. Amüsant auch hierbei; David verhunzt wichtige Teile gerne, aber bei unwichtigen Szenen da hat er Screentime bereit.

Im Buch ist das Gespräch nett, im Film hingegen langweilig. Und wieder nimmt Yatiboy das Tempo heraus.
Aber Leute natürlich holt er es wieder aus dem Kasten seiner inszenatorischen Güte heraus. Und zwar da wo es wieder mal nicht gebraucht wird. Erratet ihr wo? Ja, richtig in Gringots. Dieses Szenario wird runtergenudelt, der Drache ist nicht sonderlich filigran animiert, und das Verlies, und die Falle von Bella, sind Scheiße am Computer errechnet. Es wird gehetzt. Da jumpt Hermine dann auf die trotteligen Drachen, was natürlich auch völlig unsauber und schlampig choreographiert aussieht, aber hey warum aufregen? Es geht ja weiter. Anstatt mal ein schönes Lied von Ich-mache-seit-ein-paar-Monaten-jeden-Soundtrack Desplat anzuklingen und schöne Landschaften zu präsentieren, springen die 3 nach eine kurzen Wolke ins Wasser und nun folgt ein weiterer historischer Höhepunkt des Films; Das Umziehen der 3, da ihre Klamotten nass geworden sind.
Schnell wird ein erbärmlicher Dialog runtergerattert und die Freunde sind in Hogsmead, welches gar nicht zu erkennen ist und Aberforth kommt und ruft kommt mal rein Leute, und die 3 natürlich klar naiv, jupp machen wir mal, gehen ins Haus.
Hier wird schnell die fehlende Lücke zwischen Aberforth und Dumbledore geklärt und erzählt das Dumbi ja gar nicht so ein toller war. Harry sagt aber: I trusted the man i knew. Ja ist ja gut. Oh das ist schon Neville Longbottom und holt die 3 ab und sie sind im Schloß.
PUUUH.

Endlich da! Muss sich auch Kloves gedacht haben. Diese ersten 25 Minuten sind mit Verlaub relativ beschissen. Snape hält eine Rede, Harry kommt und sagt ihm den Kampf an. WOW. Das erste mal Potter-Orden-Feeling. GEIL. Aber wird auch dadurch wieder zerstört das, ein Kampf nämlich der zwischen Flitwick, Gonagall und Slughorn gegen Snape dadurch genial vom Regisseur umgesetzt wurde indem er einfach nur Mc gegen ihn kämpfen lässt und das sage und schreibe 5 Sekunden. COOL! Nee eher nicht.

Das Schloß wird gesichert. WOW. Epische Musik. Ach scheiße na klar, zu früh gefreut. Yates geht auch wieder aus dem schönen Desplat Score heraus, gerade da wo es gut wurde. SUPI.

Es gibt eine kleine, im Hintergrund angedeutete, (!!!!!!!) Schlacht. Hermine und Ron machen einen Horkrux platt. Und Küssen sich. Der KUSS, des Buches wird wohl als einer der schlechtesten Filmküsse in die Filmgeschichte eingehen: Sprich ein Total-Fail. Kein Zauber.

So jetzt wird es interessant. Snapes Tod. Ist gut. Die Geschichte des Prinzen, ist atemberaubend gestaltet, liegt aber auch sehr and Rickman. Das Kino schweigt, man traut sich nicht zu atmen. Großartiger Moment. Ich Verzeihe Yates das bisherige laufen des Films.

Harry geht in den Wald um sich töten zu lassen. Naja die Szene ist okay. Er ist in Kings Cross und redet mit Dumbledore, zum Glück hat Kloves viele Zeilen des Buches übernommen, ist auch sehr anständig, aber nicht so wohlig wie im Buch. Zu viel Green Box, zu wenig Charme des Bahnhofs. Aber ist in Ordnung. Hargrid sieht man; wichtiger Verbündeter und einer der besten Freunde Harry sieht man 50-60 Sekunden insgesamt (!). Da ist jemand wie Olivander selbstverständlich wichtiger.

Weiterer Tiefpunkt ist Harry Auferstehen von den Toten. Er springt stumpf aus Hagrids Armen. Mies. Wenig episch. Ein kleiner Kampf beginnt, Harry fuchtelt ein wenig gegen Voldi herum.
ÄRGERNISS: Bellatrix Kampf gegen Molly Weasley; unemotional, mies getrickst, kurz und unwürdig.

Kampf ist nur noch zwischen Voldi ein wenig. Die Schlange wird in dümmlicher Slomo erschlagen. Harry kämpft gegen den dunklen Lord. IM BUCH MACHT ER IHN FERTIG: ALLE SCHAUEN ZU UND SIND GESPANNT. Hier sind die beiden alleine und reden nicht miteinander. Was ein Scheiß. Voldemort verdunstet. WIESO macht der Dumbart Yates das so? Ein Rätsel.
Unverständlich. Die "SCHLACHT" ist vorbei. Der Schlangenkopf ist Tod. Die 3 Freunde reden noch kurz. Blende.

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19 Years later:
Der Epilog, ist wirklich nett und okay. Williams Theme ertönt. Schön! Radcliffe erzählt seinem Sohn etwas über seinen Namen. Die ersten Sätze die er erwachsen spricht. Er überzeugt.
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Im Kinosaal ertönt Applaus. Ausgerechnet als Yates Name erscheint. Da klatsche ich nicht. Was hätte aus der Reihe werden können? Was hätte ein Jackson daraus machen können? Oder ein Cuaron? Man ist enttäusscht. Traurig. Wie groß es hätte werden können, wenn ein fähiger Mann sich des Stoffs angenommen hätte. Warum 7,5 Punkte. Ich liebe diese Figur, diese Bücher, der Film enthält (Snape) großartige Sequenzen und es ist das Ende, eines großen Franchise. Ich schaue diesen Film schon viel lieber als irgendeinen anderen Blockbustermüll. Da Verzeihe ich. Dazu hat es einen zu sehr begleitet. Wie gern wäre man am Ende fertig gewesen und traurig im Sessel gesessen, als sauer und entäusscht.
Aber was solls, die Leute lieben es, sie klatschen! Muss ich das verstehen? NEIN. Ich warte auf die Remakes von mir! (Kleiner Witz) schade. Weitesgehend ist Nulpenboy Yates Schuld.
Bye Harry. :'(


7,5/10 Punkte

Klassikerscan: "Django"- Ein zurecht betitelter Klassiker


Django ist über jeden Zweifel erhaben, trägt zurecht seinen Status als dreckigster und brutalster Italowestern allerzeiten. Zertrümmerte Hände, abgeschnittene Ohren. Corbucci Western ist so hart und gnadenlos wie selten ein Film. Er gesteht jedem Charakter große Momente zu, lässt jeden Leid erfahren, ihn auftrumpfen und verbittert im Sande liegen. Django ist ein Manifest der Kunst, denn wenig Budget = große Wirkung. Bacalovs grandioser Score ist nicht umsonst einer der besten der Filmgeschichte und Franco Nero als wortkarger (Un)Sympath ohne Reue und Gnade ist, um es einmal plump auszudrücken, eine coole Sau.
Doch Sergio ruht sich nicht auf Gewalt aus, sondern erzählt eine symbolische Leidensgeschichte über Verrat, Verlust, und das man durch Rache keine Erlösung, oder wenn doch, eine scheinheilige, einsame erlangt. Das alles ist so brilliant inszeniert und geschrieben, wie selten zuvor und danach. Ein Meilenstein. Ein Kultfilm, der sich auch so nennen darf. Kein verklärter Ramsch, sondern ein großer Film.


8,5/10 Punkte

Donnerstag, 14. Juli 2011

Sideways - pikant, herbe Tragikkomödie mit schmackhaften Abgang


Tragikkomödien sind die Spätburgunder des Darstellerkinos. Wer sich als Schauspieler wirklich auszeichnen will, bekommt es in diesem "Edelgenre" oftmals mit anspruchsvollen, vielschichtigen Charakteren zu tun, die auf der Leinwand dennoch glaubhaft und vor allem sympathisch wirken müssen. Paul Giamatti galt lange Zeit als ewiger Nebendarsteller. Er sah sich selbst nie anders und fand gefallen an diesem Titel, so vermochte er es doch immer wieder aus seiner geringen Screentime ein Maximum an Präsenz herauszuholen. Mit Sideways von Alexander Payne bot sich Giamatti nun die Chance ins Rampenlicht zu gelangen und diese nutzt er bravourös.

Das Gegenteil zu ihm ist sein Film alter-ego. Miles ist Englisch-Lehrer einer 8.Klasse, seit 2 Jahren geschieden und leidet seitdem unter Depressionen. Diese verarbeitet er zum Großteil in einem autobiografischen Roman, an dem er seit 3 Jahren schreibt und mit seiner fast schon manischen Leidenschaft zur gereiften Rebe. Miles ist Weinfanatiker und möchte die anstehende Hochzeit seines Kumpels Jack (Thomas Haden Chruch) dazu nutzen ihm auf der Junggesellenabschiedstour die Feinheiten von Pinot und co. näher zu bringen.
Jack ist dagegen eher einfach gestrickt. Der ehemalige Serienstar ist komplett triebgesteuert und sieht das Leben als einen riesigen Jahrmarkt, wo man von einer Attraktion zur nächsten rennt. Dementsprechend dauert es auch nicht lange, bis die ersten Wolken aufziehen auf der sonnigen Kalifornien Tour und natürlich sind Frauen dabei im Spiel...

Sideways lebt ganz klar von seinen vielschichtigen Charakteren und den Schauspielern, die ihnen Leben einhauchen. Da sei vor allem Paul Giamatti zu nennen, der aus Miles eine der interessantesten Figuren der jüngeren Filmgeschichte macht. Von weitem betrachtet sieht man nur den klassischen Loser, geprägt von Selbstzweifeln und Depressionen. Ein ziemlicher Jammerlappen also, der Zuflucht in seinem Hobby sucht. Dennoch ist er der klare Sympathieträger in dem Film, sein Handeln, die Mimik und Gestik Giamattis gibt dem Zuschauer die Möglichkeit, einen Teil von sich selber in ihm wieder zu entdecken. Im Zusammenspiel mit dem eher lebensfrohen und spontanen Jack ergeben sich dadurch immer wieder brüllend komische Situationen, die die eigentliche Tragik übertynchen.

Sideways ist witzig, berührend und ehrlich zugleich. Im Laufe der Handlung reift die charakterliche Entwicklung unter der Sonne Kaliforniens zu einem Feuerwerk der Unterhaltung für den Gaumen des Filmfans. Ein ganz besonderer Jahrgang.

stex vergibt 9/10 und empfiehlt einen guten Pinot zum Filmgenuss


Anmerkung zum Sherlock Post weit über mir:
Großartiges TV-Event! Gewitzte Dialoge, Handlung zum Mitfiebern und stylisches Screenplay. Anschaubefehl!

Dienstag, 12. Juli 2011

"The Tree of Life"- Herausragendes Kino


Der Film erzählt die Geschichte des Lebens; sinnlos, laut, schnell, gefühlvoll, dunkel, hell, leise, schön, bizarr und unfassbar. Das ist weitesgehend berauschend, aber auch immer erschlagend und pompös. Ein Regisseur der triumphiert, bei der Wahl seiner Bilder, seiner Musik und seiner herausragenden Darsteller. Man verlässt den Saal mit dem Gefühl von Hass und Liebe zugleich, und der Gewissheit, etwas ganz großes gesehen zu haben. Verstehen muss man wirklich nicht alles. Solche Filme dürfen nicht sterben. Sie muss es immer geben. Gut gemacht, Herr Malick.

8/10 Punkte

Montag, 11. Juli 2011

"The King`s Speech"- Kalkuliertes Oscarkino


THE KING'S SPEECH gefällt sich in jeder Pose und Bewegung als Sieger. Ein in jeder Sekunde, blickt man auf Besetzung, Story und Regisseur, auf Oscar konzipiertes Werk. Das Problem ist diese Arroganz weht mit. Zu jeder Zeit des behäbig-vorhersehbaren Dekorschinkens sitzt man vor der Leinwand und fragt sich: Wieso? Einen Oscar für die langweilige Schnitt-Gegen-Schnitt-Inszenierung oder für die frustierend schnarchigen Wortschamützel des Drehbuchs. Königshaus. Das gefällt der Academy. Schauspieler die immer besser waren als in diesem Film. Colin Firth war nie ein wirklich guter Schauspieler, sondern ein Typ. Am besten präsent war er in A SINGLE MAN. Und auch die Carter ist verschenkt. Regungslos und austauschbar. Und Rush kann überhaupt nicht schlecht sein. Also schauspielerisch eher Entäusschungen als große Darstellung. Inszenatorisch bewegt sich der Film auf dem Niveau eines Fernsehfilms denn großen Köstumfilms. Eine stupide Kameraarbeit wie sie uninspiriter nicht sein könnte. Und eine Länge ohne Inhaltlichen Filmstoff der einen jede Minute auf die Uhr schauen lässt. Großes Schauspielkino gerne. Aber kein so nach dramaturgischer Oscarschablone arbeitendes biederes Machwerk, der Marke: We will get the oscar today. Seelenloses Produktionskino. Gefeiert und bejubelt. Irritiert bleibt man im Kinosessel zurück. Man muss wirklich nicht alles verstehen. Bäh.


3/10 Punkte

"Rio"- nette Animation mit Liebe zum Detail


Rio ist charmant-unterhaltendes Animationsspektakel, witzig und pfiffig, altersgerecht und niedlich. Zeitlupen, heißer Samba, farbenprächtige Details und schmissige Songs trösten über die zu jeder Sekunde vorhersehbare Story hinweg. Rio kann was. Doch das findet er erst nach 20 Minuten Langeweile heraus und endet im famosen Showdown. Siehste geht doch. Auch mal ohne Pixar. Nett.


6/10 Punkte

Montag, 27. Juni 2011

"In meinem Himmel"- Verkitschter Fehlgriff


Da kommt der großartige Peter Jackson dann mit großen bombastischen Bildern, anstatt sich sensibel in die Figuren einzuarbeiten, drückt er den Film lang vor sich hin, geschlagene 135 Minuten; THE LOVELY BONES ist lang, kunterbunt und verschenkt. Schnell wird klar warum: Peter hat das überaus feinfühlige, tiefgründige und nachdenkliche Werk nicht verstanden. Er hat es GROSS im sinne der Kosten und pompösen Landschaften verfilmt, aber nicht annähernd richtig. Er sucht seine LOTR Bilder, mischt diese mit Splatter-Atmo und Suspense und knallt dann noch Sepiafarben und Hippiemütter in das Ganze. Ein Cocktail der nicht schmeckt, nicht schmecken kann, wenn man das Buch kennt. Er hat adaptiert. Bilder hinzugedichtet, und gestrafft an falschen Stellen; wichtige Szenen des Buches müssen dem Kitsch weichen, so wird aus der Authenzität der Geschichte eine Kitschpostkarte. Verlassen kann sich Jackson auf sein Gespür für Bilder und Emotionen, auf Stanley Tucci und die zärtliche Ronan. Das ist unterm Strich dann doch zu wenig, für einen Mann, der göttlichen Sphären entstammt.


4/10 Punkte

Minikritik: "Robert Altman's Last Radio Show"- banal redundanter Film


Altman letzter Film ist eine geschwätzige Altstars-Country-Pose. Verschmitzt, orientierungslos, verquasselt und lähmend, dabei aber nie uncharmant oder dämmlich. Dafür weiß der alte Herr zu sehr, wie man Charaktere beleuchtet. Großer Abräumer der Show: Kevin Kline. Peinlich primitiv: Lindsay Lohan und Virgina Madsen. Für Freunde des Countrys und der unzählbaren Stars anschaubar, ansonsten ein Film ohne Handlung, der dem Phänomen Radio nichts hinzufügt geschweige den interessantes erklärt.
Zwischen Gelabber, süßen Songs und gähnender Langeweile, findet der Film dann in Banalität sein Ende; im schönen heimischen Imbiss beim netten Plausch. Boring.


4/10 Punkte

Donnerstag, 9. Juni 2011

"X-Men: First Class"- Gänzlich misslungene und gescheiterte Comicverfilmung


Vaughn erzählt die Vorgeschichte der Vorgeschichte. Das geschieht gnadenlos uninspiriert, mit lausigen neuen Charakteren ausgestattet und Effekten aus der Mottenkiste eines B-Movies; nur noch schlechter. Witz, Verve und Rythmus gehen verloren. Es wird Szene an Szene montiert, Dialoge und Oneliner sind bräsig. Die Motivation der Protagonisten schlägt je nach Wetter unnachvollziehbar um. Der Film passt alleine schon nicht durch Logiklücken zu den Vorgängern. Kurz um: Es wurde geschlampt und das vorallem so unglaublich langatmig.
Der Regisseur kommt nicht auf den Punkt. Jetzt ist er wohl angekommen. Im großen Studio. In Hollywood. Leider hat sich Vaughn nach dem phänomenalen "Kick-Ass" zurück entwickelt. Wenn der Film zuende ist fängt die Geschichte erst an. Ja auch die Vorgeschichte. Es wird sich mit Nebensächlichkeiten aufgehalten. Es ist lieblos. Ein Film zum schnellen Vergessen. Auch wenn beide Hauptdarsteller, inklusive Bacon ihr möglichstes tun um das Drehbuch zu retten. Entäusschend. Schwach. Lahm. Setzen Professor X.


3/10 Punkte

"Mother's Day"- Drama im Slashergewand


Regisseur Darren Bousman ist zu sehr in sein spritzendes Blut verliebt. Er scheint nicht zu verstehen, dass gerade die gewaltlosen Szenen die schlimmsten sind; das verbrennen von Bildern wird zur physischen Attacke für den Zuschauer. Die Psychologie ist nicht wirklich facettenreich, aber wirkungsvoll. Mal over-the -top, dann wieder unsagbar grandios und verstörend: Rebecca De Mornay als pervers kranke Mutter.
Bildhochglanz, Anflüge von Saw-üblicher Folterei (schaut man sich die Filmographie des Regisseurs an, wird einem schnell klar wieso) und erstaunlich greifbare Figuren treffen aufeinander, doch "Mothers Day" ist immer dann am besten wenn er aus seiner althergebrachten Storyline ausbricht und seinen Darstellern das wahre Drama gönnt. Im Kern der Geschichte beschaut man eine tieftraurige Tragödie. Welche sich Darren aber nur selten eingesteht und in Metzelei ausweicht. Alle Schauspieler tragen ihre Rollen mit Intensität, mehr noch, es werden ihnen sogar Persöhnlichkeiten zugestanden. Ein weiteres Plus.

6/10 Punkte

"Stichtag"- Ertragbar


Erträglicher Buddymovie written, directed and produced by Regienulpe Todd Phillips. Ohne bemerkenswerte Bilder, Schauplätze, Dialoge oder Gags, inszeniert Toddy-Boy das ganze massentauglich und wie schon zu erwarten; doof. Hunde sind witzig, Mexikaner kiffen, Zach ist ein Depp und Hollywood ist das Ziel aller Träume und Amerika sowieso die Erfüllung der Männerfreundschaft. Nicht zu vergessen ist aber das an Zachs Seite, nach der "Hangover" Blamage eine Schauspieler Potenz steht, und er somit den Deppen ein wenig kalt stellt, sowohl optisch, als auch sprachlich. Die Chemie der beiden stimmt. Die Geschichte entwickelt sogar ein klein wenig Herz. Trotzdem, kiffent Auto zufahren ist eben noch immer ein Brüller.

4/10 Punkte

Donnerstag, 26. Mai 2011

"Wer ist Hanna?"- Kalt wie Schnee


Schnell wird das Problem des Films klar; Saisore Ronan. Sie ist eine tolle Frau, eine wunderliche elfenhafte Schauspielerin, aber keine Killerin und somit keine Hanna. Keine Kampfszene nimmt man ihr ab. Ihre Kämpfe sind schwach, mit lauten Sounds überdrönnt, sonst würde man schnell merken; das funktioniert nicht.
Mal wieder schüren Trailer falsche Erwartungen; HANNA ist kein Actionthriller, vielmehr eine Coming-of-Age Geschichte die das am Ende aber leider auch vergisst. Da nützt dem experimetierfreudigen Film auch Cate Blanchett nichts, die Story bleibt planlos und arm an Substanz. Selbst die Bilder wackeln zwischen Bourne, Kill Bill 2 und Lola rennt. Die Chemical Brothers liefern einen Score in bester The social network Manier ab. Der ist frisch und hallt gut. Die Action ist züchtig, nicht wirklich kompromisslos, aber auch angenehm blutfrei und handgemacht.
So bleibt HANNA am Ende doch nur ein schwacher Film, mit einigen tollen Szenen; dem Containerhafen in Hamburg, dem Safariclub auf dem Kiez und dem Freizeitpark in Berlin.

Unterm Strich ist das aber enttäusschend, vielleicht auch weil der Film falsche Erwartungen durch das Marketing erweckt. Einen Film den ich gerne lieben würde, aber es einfach nicht kann, dabei gibt es viel gute Ansätze zu entdecken. Eine weitere Sichtung muss her, bis hierhin kann ich nur sagen, das der Film einer der interessantesten der letzten Jahre ist, in letzter Konsequenz aber unzufriedenstellend. Schade HANNA, mein Herz hast du auch verfehlt.


4/10 Punkte

Dienstag, 24. Mai 2011

Klassikerscan: "Carrie" - stilsicher, verstörend, schön


Gottgläubige sind besessen, die erste Menstruation kommt in der Dusche, eine Schülerin kann Dinge bewegen mit Gedankenkraft, ein Schulball wird zum Massaker; DePalma erzählt die Geschichte der gehänselten Carrie äußerst plakativ, aber auch unfassbar anregend, verstörend und wunderschön zugleich.

Erstaunlich geschrieben und inszenert sind auch die von King entworfenen Charaktere, sie sind in einer Sekunde hassenswert, dann wieder unglaublich liebenswürdig, keine Figur, bleibt eine Karikatur oder klischeehafte Marionette. Selbst Carrie ist Protagonist und Antagonist zugleich. Schwer umzusetzen, diese Zerrissenheit der Figuren, da weicht der Regisseur gern einmal auf platte Symbolik aus, im Grunde schafft er es aber die Geschichte spannend und stringent zu erzählen.

Was Kameramann Mario Tosi und seine Linse abliefern ist filmischer Genuss der alten Schule, er bietet nicht nur eine der schönsten Tanzszenen der Filmgeschichte, sondern bleibt nah an den Figuren, er überreizt und verstört durch seine Bilder, aber bleibt nah am Menschen. Das Konzept geht auf.

Sissy Spacek, sowie die anderen Darsteller auch, leisten erstaunliches: Sie bleibt unnahbar, hässlich, in der nächsten Sekunde aber wieder schön, fast schon lasziv. Da sieht man auch gerne mal über DePalmas Frauenbild unter Einsatz von Slowmotionduschszenen und roten sinnlichen Lippen in Großaufnahme hinweg. Der Mann hat ein absolut gestörtes Verhältnis zur Frau. Davon mal ganz abgesehen; der Film bleibt packend. Nicht zu unrecht ist dies ein Klassiker, der es sich lohnt geschaut zu werden, denn alt oder verstaubt, ist dieser Film zu keiner Sekunde.

Fazit: Audiovisuell aufregendes Drama, geschickt fotografiert, gespielt und inszeniert. Guter Horror ist schön.


7/10 Punkte

Montag, 23. Mai 2011

Minikritik "Jessy- Die Treppe in den Tod"- Entbehrenswert


John Carpenters "Halloween" klaute genüsslich die Einstiegssequenz von "Black Christmas" und orientierte sich sehr am Weihnachtsslasher der 70er.

Morbide gefilmter, langatmiger Schrecken, mit wenigen Morden und viel Dialog, aber dafür mit herausragender Kameraarbeit und schön dreckigem Slasherlook. Das Ende ist im Genre wirklich originär und böse.

Fazit: Völlig entbehrenswert, aber für Freunde des Genres und Interessierte an so mancher inspirierender Quelle unserer heutigen Schocker, vielleicht nicht allzu verkehrt.


4,5/10 Punkte

Donnerstag, 19. Mai 2011

"Fluch der Karibik 4" - Jack is back, but good?


Fast hätte man nach dem verkorksten, schlecht geschnittenen, humorfreien, geklauten und unsäglich overactisch gespielten Anfang inklusive Piratenbraut Cruz und Papa Richards das Kino verlassen müssen, doch dann taucht ein Mann auf und fängt den Film wieder ein; Blackbeard.
Ab dann kommt der Film in Fahrt, glänzt durch eine hervoragende Meerjungfrauen-Sequenz und bietet durch Cruz, Rush und Mcshane genug Dialogwitz, so dass Sparrow ein wenig beiseite gerückt wird. Trotzdem auch hier das Scream 4-Phänomen; Hatten wir alles schon, vielleicht sogar besser, wir brauchen es nicht, dennoch macht es auf freche Weise Spaß.

Die Schauwerte der ersten beiden Filme bleiben aus, im Trailer wurde fast alles gezeigt, die 3D Technik ist miserabel und das Drehbuch scheint auf den ersten Blick eine Katastrophe zu sein, aber es ist schon immer wieder verwunderlich wie aus diesen Kraut und Rüben am Ende dann doch noch ein relativ stimmiges Ganzes geschaffen wird. Jack und Penelope passen, Barbossa wackelt mit Holzbein grimmig durchs Bild und ist unser Lieblingsseebär. Gibs ist völlig verschenkt und außer 2 Sätzen hat er nicht viel zu tun.

Fazit: Es bleibt reines Unterhaltungskino, aber bei dem ist mir der Jack immernoch am liebsten.


7/10 Punkte

Freitag, 6. Mai 2011

"Scream 4"- Enttäusschend, dennoch sehr gut




Wes Craven ist alt geworden. Und irgendwo hat der Film jetzt schon einen leichten Staub auf der Filmrolle, trotz Anpassung des Härtegrads an die heutige Zeit.
Anders formuliert; Craven hat einen altmodischen Film gemacht, der sich wieder ein Stück weit neu erfindet, Metaebene über Metaebene bastelt und Klischees und den heutigen Zeitgeist entlarvt und verarscht.
All das hatten wir aber schon 1996. Bemerkenswert aber trotzdem ist, dass man dem Screamgenre trotzdem noch neues abgewinnen kann, eben nicht nur für Fanboys.
Via Facebook, Twitter und Livestreams werden die Kills wiedermal auf ein anderes Niveau verfrachtet, das nach dem brillianten Intro auch bitter nötig war. Ab der Hälfte gelangt Scream dann wieder zur alten Form, ist spannend, witzig und wirklich sehr brutal.

Das Jonglieren mit Insidergags und Anspielungen kann Williamson einfach nicht lassen, stört auch nicht weiter, aber irgendwann läuft die Masche ins Aus. Da muss man als Zuschauer verschmerzen das die Altstars wirklich Müde agieren und von den Neuen an die Wand gespielt werden. Etwas mehr Mut zum neuen hätte dem Film gut getan, etwas mehr Schauwerte, vielleicht einmal ein anderer Schauplatz oder einfach noch schockierende Wendungen im Bezug auf die Hauptpersonen.

Die Auflösung, sowie das komplette Finale ist grandios und gelangt zur Original Scream Stärke, auch wenn es realtiv unspektakulär inszeniert wurde. Etwas größer und weiter hätte man es anlegen können, doch das ist meckern auf wie man so schön sagt hohem Niveau.

Die Frage die jetzt im Raum steht: Was soll jetzt noch kommen? Wirklich ALLES haben wir jetzt mal gesehen, alles wurde verarscht, geschlitzt und vermöbelt, wie soll man noch 2 sinnvolle Teile hinterher jagen? Wenn das allerdings der letzte gewesen sein soll, dann ist das etwas dürftig und es hätte ihn nicht gebraucht, wenn aber dies der Auftakt sein sollte, wie es heißt, dann sehe ich diesen Film als Ausgezeichnet an. Craven zeigt den "Horrormeistern" von heute eben doch noch wo der Haken bzw. Messer hängt. Irgendwo charming und nostalgisch und hart und kultig, leider aber auch mit einigen Schwächen versehen, über die man als Screamianer aber gerne hinwegsieht. Es ist eben doch das beste Horrorfranchise.

Fazit: Altmodisch Erneuerung des Mythos Scream, etwas konturlos und blass bei den Darstellern, aber blutig, spannend und im Hinblick auf unsere heutige Horrorkultur bitter nötig.


7/10 Punkte

Mittwoch, 4. Mai 2011

"Hereafter"- Das nichtsagende Werk des Skeptikers Eastwood


Angefangen bei der unfassbar schlecht animierten Tsunami-Sequenz bis hin zum totalen narrativen Stillstand manövriert sich Clint Eastwood mit seiner neuesten Regiearbeit ins Aus.

Eine Geschichte über ein Medium, das Kontakt zu den Toten
aufnehmen kann, verkommt zur pseudophilosophischen Show.
Vollkommen ohne Regieeinfälle und gute Szenenbilder schafft es Eastwood nie eine passende Atmosphäre herzustellen; eingestreute Rumsgeräusche, bisweilen plakative, unsagbar schlechte Effekte und Animationen sowie ein Drehbuch aus der Rumpelkiste eines C-Movie Autoren.
Scharm, sowie humorfreie Schicksalsgeschichte über Menschen mit schweren Problemen enstanden durch Verlust eines geliebten Menschen. Aus dieser ist eine Seifenoper entstanden, von den Kritikern gehasst, vom Publikum weitestgehend unbeachtet und das vollkommen zu recht. Wahrscheinlich wäre der Film nicht so niedergemacht worden wenn nicht der Name Eastwood auf dem Plakat gestanden hätte, Gutschreiben hätte ihn aber auch keiner gekonnt. Der Mann wird auf seine alten Tage sehr Sentimental, auch wenn er hier auf die Tränendrüse verzichtet.

In einigen Szenen schafft es die Regie aber eine Intimität und Intensität aufzubauen die beachtlich ist, meisten bei den wenigen Szenen von Damon und Howard. Matt Damons Geschichte ist die die den Zuschauer bei Laune hält, er gibt das Medium sehr echt und spielt hervorragend, man kann mit ihm fühlen.Die anderen beiden Geschichten sind aus dem Setzbaukasten einer GZSZ Folge; nur noch schlechter.
Die Musik des Herren Clint ist sehr schön, zwar schwülstig aber effektiv.

Fazit: Überlanger, uninspirierter Blick ins Jenseits. Entäusschend und banal.


4/10 Punkte

"Rango"- auf den Spuren Djangos...


Rango ist ein erstaunlicher Streifen; er setzt auf seinen eigenen Look, frei von Studios wie Pixar und Dreamworks und kreiert ein Fest für Freunde des Wilden Westens, mainstreamig aber doch eigen und verspielt. Popcornkino mit dem Anspruch auf spaßige niemals dumme oder satte Unterhaltung irgendwelcher Zielgruppen.

Ein Italowestern mit vielen kuriosen surrealistischen Momenten, einer Hauptfigur zum Küssen und halsbrecherische Action. Es scheint ein Film geglückt zu sein in dem jeder etwas findet. Verbinski verlässt sich erneut auf sein Gespür für Tempo und Komik und hetzt Rango durch die Wüste. Angenehm ist auch das die erschaffene Welt sehr dreckig und teilweise unheimlich geraten ist, nicht unbedingt ein Film für Kinder. Natürlich irgendwo immer noch Familientaugliche Unterhaltung, aber es wirkt teilweise so wie ein Western für die Kindgebliebenen Coltfans, getarnt als Film für die Kleinen. Dennoch ist Rango weit entfernt von der Zitatenwut und der Hommageisierung eines Tarantionos; er ist sich seiner Vorbilder bewusst, spielt und kokettiert mit ihnen, ist aber nicht unbedingt auf sie angewiesen. Ein Film der auch wunderbar, wenn nicht sogar besser, funktioniert ohne alle großen Vorbilder zu kennen oder über sie bescheid zu wissen.

Fazit: Nach langer Zeit wieder ein toller surrealistischer Italowestern, auch wenn dieser am Computer entstanden ist. Es lebe die Wüste, es lebe die Revolution.


7,5/10 Punkte

"Wasser für die Elefanten"- Manege frei für pure Magie


Ein schwer in Worte zu fassenes Ereignis; wunderschön, zerbrechlich und voller Tragik gelingt es dem Film eine Zeit, einen Zirkus und die Menschen einzufangen ohne aufdringlich, unwirklich oder stumpf zu wirken.

Christoph Waltz ist besser, nein sogar viel besser als seine Rolle des Hans Landa; ihm wird mehr Zeit eingeräumt, er darf sich entfalten, er lebt den Zirkusdirektor und hätte nicht für Landa, sondern August den Oscar bekommen sollen.

Robert Pattinson bei dem es nur schlechte Kritken regnet und bei dem es im Trend liegt ihn Scheiße zu finden fühlt die zerrissene Figur mit Zurückhaltung und Einfühlsamkeit.
Das wahre Highlight aber ist Reese Witherspoon; sie atmet, bewegt und spricht wie eine Akrobatin, ist verführerisch und charmant, zerbrechlich und klug und stiehlt selbst Waltz die Show.

Man sollte ein gewisses Interesse für den Zirkus mitbringen, dann kan man sich noch mehr erfreuen an dem nicht unbedint verkitschten Treiben, das mit ungewöhnlichen Einstellungen grandios eingefangen wurde. Am Ende kommen einem dann die Tränen, unweigerlich ist man berührt, lässt man sich auf die Geschichte ein, dann atmete man diese Zeit, diese Zirkusluft und ist verzaubert. Ein absoluter Tipp.

Fazit: Ein (un)romantischer Film über den Zirkus, eine Liebe und eine schwere Zeit. Wahrlich berauschend und dies so unauferegt und unaufdringlich.


9,5/10 Punkte

Minikritik "Firewall"- Solider Thrill


Unterhaltender Thriller der alten Schule, mit einem Top Cast und vielen glaubwürdigen Konflikten, leider aber auch mit vielen Logiklöchern.
Bedauerlicherweise wird in den letzten 20 Minuten der Plot völlig bekloppt und unlogisch, so das dem Film die Glaubwürdigkeit geraubt wird.
Als spannender Thriller für einen netten anspruchslosen Abend aber vollkommen brauchbar und gut gemacht.


5,5/10 Punkte

Donnerstag, 28. April 2011

"Gangs Of New York"- Die herbe Entäusschung des Großmeisters




Martin Scorsesses Jahrhundertwerk!

Ein Meisterwerk?

Nein!

Ein guter Film?

Nein!


Woran liegt es?

Ich sags dir:


Scorsesse protzt mit Massenszenen, mit imposanten Kulissen, mit tollen Kostümen und einer guten Grundstimmung, doch versäumt er es die Charaktere richtig zu zeichnen, dem Zuschauer ein Verhältnis zu ihnen zu ermöglichen oder mit ihnen mitzufühlen.Daniel Day-Lewis brilliert und ist überhaupt nicht wieder zu erkennen, nach seinem Schauspiel-Fiasko in "Der Letzte Mohikaner", in dem er seinem Charakter überhaupt keine Tiefe oder charakterliche Eigenschaft einhauchen konnte, spielt der Mann dermaßen auf, dass es einem unheimlich wird.

DiCaprio ist solide bis gut, doch fehlt ihm hier nach einiger Zeit die Glaubwürdigkeit, er ist zu uncharismatisch um ein Anführer zu sein, dem man glaubt schenken könnte. Hinzu kommt auch noch Cameron Diaz als seine Flamme. So könnte man es nennen wenn zwischen einem Filmpaar die Chemie nicht stimmt.

Der Film wird langsam aufgebaut, Figuren werden eingeführt, man sieht DiCapriso Vater als Anführer der Dead Rabbits, jener Vater verkörpert von Liam Neeson ist es dem man den Anführer abnimmt. In seinen kurzen Szenen ist er eindringlich und bewegt.

Leonardo kommt nach dem Tod seines Vaters zurück nach New York um sich an dem Mörder seines Vaters zu rächen. Dieser Jungspund imponiert dem Butcher . Er nimmt ihn unter seine Fittiche und zwischen den Charakteren ensteht eine Spannung. Wann wird der Rächer ihn herausfordern. Man ahnt das, dass ganze auf einen Zweikampf hinausläuft...

Doch das passiert nicht so wirklich. Auf einmal stellt Leonardo eine Truppe auf um die Stadt wieder zu befreien von dem bösen Butcher (Lewis), doch ist dies so unmotiviert und völlig aus dem Zusammenhang gerissen das es einen aufregt. Das Psychoduell, welches es hätte werden können, mit Aussicht auf einen blutigen Kampf wird in keinster Weise ausgeschöpft. In einem grandiosen Monolog von Lewis offenbart er dann die ganze Tragik seiner Figur und dies völlig intensiv. Am Ende ist alles gehetzt und unausgereift; man könnte von der sehr langen Exposition wohl auf ein saftiges Finale hoffen, mit Heldenrede für die Freiheit mit inbegriffen, doch ist der ganze Schluss, somit auch der Kampf völlig unmotiviert und spannungslos heruntergekurbelt, was wohl auch daran liegt das Scorsesses Endversion dem Studio zu lange war und er den Film kürzen musste.

Hätte Martin einige Szenen der Schere zum Opfer gegeben und dafür der an sich packende Geschichte mehr Motivation gegeben, so wäre es der ganze große Wurf geworden. So kann ich persönlich nur sagen, das ich wenig berührt bin von diesem Specktakel , dass großes Kino hätte sein können, doch unter der Unglaubwürdigkeit seines Helden leidet, unter der dramaturgischen Schwäche im letzten drittel und einfach viele Aspekte die interessant hätte sein können vernachlässigt wurden.

Fazit: Epos, der toll beginnt sich dramtisch steigert, dann aber doch unter seinen Möglichkeiten bleibt.


5/10 Punkte

Mittwoch, 27. April 2011

"Detektiv Conan: Der Magier des letzten Jahrhunderts"- Frisch, frech und unfassbar clever


Das kleine Genie Detektiv Conan zeigt in seinem dritten Film von 1999 was in dem Detektiv-Krimi Genre noch möglich ist.

Eine clevere und vorallem komplexe Story um die russische Zarren Famile gespickt mit tollen Charakteren, famosen Anspielungen auf das deutsche Schloß Neuschwanstein und Verweise auf die großen der Krimiliteratur a la Agatha Christie.

Das sind in Japan Kinofilme, die von jung und alt geschaut werden, und spielen dann mal eben 15,7 Millionen Euro ein. Vorallem ist erstaunlich wie viel man bei diesen Filmen nachdenken, miträtseln und am Ball bleiben muss. Bei seiner Erzählweise achten die Macher doch stets darauf das dass ganze nicht zu überkomplizierten Krimiunterhaltung wird, sondern stets unterhaltend und herzlich bleibt.

Für Kinder sind warscheinlich eher die lustig-nervigen Detective Boys die Conan das Leben schwer machen, für die Jugendlichen ist dann die Liebesgeschichte von Shinichi und Ran gedacht, die immer noch nicht weiß das Shinichi der gesrumpfte Conan ist und nebenbei von Keira Knightleys Stammsprecherin synchronisiert wird und für die Erwachsene sind die Anspielungen und Verweise auf Krimiliteratur, Länder und Begenbenheiten die alle zusammen zu einem brillianten Cocktail gemischt werden und einem manchmal nur den Mund offen stehen lassen.

Witzig, intelligent und charmant, das zeichnet Conan für mich aus, und wer noch keinen Blick auf das Wunderkind geworfen hat empfehle ich diesen Film zum Einstieg, denn er vereint alle Stärken dieser tollen und geistreichen Reihe.

Fazit: Ein Detektiv Conan Film wie er besser nicht sein könnte! Bravo.


8/10 Punkte

"Tatort- Der dunkle Fleck"- Pure Langeweile


Das war also dieses hochgelobte Duo,welches am erfolgreichsten ist im "Tatort" Metier. Schnodriger Axel Prahl und Mr. Overacting und lustige Miene Aufsetzer Jan Josef Liefers.

Die ersten 30 Minuten flimmerten über den Bildschirm. Mein Blick viel zur Uhr! Was erst eine halbe Stunde um!? Die Uhr muss spinnen. Die sind doch schon eine halbe Ewigkeit zu gange. Man Leute macht hinne. Ich möchte meine Empfindung mit einem Wort ausdrücken: Langeweile.

Der Fall war öde. Die Geschichte lahm. Die Figuren blass. Die Sprüche albern und aufgesetzt. Die Bilder simpler Standart. Keine Persöhnlichkeit hat diese Stadt Münster. So sieht es zumindest im Film aus. Axel Prahl ist authentisch und gut. Liefers ist ein Clown. Unwitzig, aufgesetzt und unglaubwürdig in jeder Sekunde. Die Ursprung ist klein. Ach ja Michaela Schaffrath alias Gina Wild "spielt" mit.

Der Versuch mal richtig locker, witzig und anders zu sein ging in die Hose. Ich gebe dem Team noch eine Chance, dann aber bitte mit einem besseren Buch.

Fazit: Ich will Schimanski und Thanner wieder haben! Dieser Tatort ist grausam und diesmal meine ich das Obejektiv gesehen ;)


2/10 Punkte

"Geronimo"- Ruhiger Indianerwestern


Matt Damon als junger Westernbursche in Walter Hills ruhigem Apachenfilm.


Viele Western die man kennt haben erst einmal eine lange Exposition. Die Charaktere werden eingeführt. Der Konflikt wird geschildert, Sympathien gelegt, Groll geschoren und Mitleid erregt. Der Spannnungsbogen steigert sich, der Höhepunkt folgt und das ganze läuft sich aus.

Walter Hill hat einen anderen, erfrischenden und langatmigen aber dennoch guten Ansatz; er erzählt eine Geschichte wie sie war, keine Höhepunkte die es nicht gab, keine verlogenen Heldenreden, kein sinnloses Geballer, keine unlogischen Wendungen und keine einfachen Figuren.

Diese Weise geht auf, beschert sie einem zu Anfang doch einen etwas zähen Start, der sich aber merklich zur packenden Indianergeschichte mausert und nicht in einem Höhepunkt endet, sondern einfach und ziemlich trocken die Erreignisse schildert.

Fazit: Nicht für Jedermann, aber Westernfans sollten einen Blick riskieren. Vorallem wegen der schönen Bilder und der wahren und beeindruckenden Geschichte.


7/10 Punkte

Minikritik "All The Boys Love Mandy Lane"- Retroslasher


Beeindruckendes sowie stilsicheres Regiedebüt von Jonathan Levine, welches hinter der glatten Oberfläche noch die ein oder andere satirische Spitze zu bieten hat, am Ende jeden vor den Kopf haut und mit Amber Heard herausragend gut besetzt ist.

Fazit: Teenie Slasher der dem Genre alle Ehre macht.
Tipp!


8/10 Punkte

Minikritik "Tokyo Drifter"- ungelenker Großstadtwestern


Geschwätziger sowie ungelenk erzählter Yakuzafilm. Mit dem Sixties Style schlechthin, einem melancholisch schönen Score und netten Schießereien. Western trifft Gangsterfilm in Tokyo. Für den Asia Fantast und Stil und Style Fetischist genau das richtige und für die damalige Zeit ein Augenschmaus.

Fazit: Japan Kost der Sechziger. Redseliger Bonbon für das Auge.


6,5/10 Punkte

"Eclipse - Bis(s) zum Abendrot"- Romantisch, schön und vollkommen dämlich.


Irgendwann kommt eben doch der heimliche Romantiker in einem zum Vorschein und man selbst merkt, dass man Twilight eigentlich für alles hassen will, für die Verhunzung der Vampirfilme, für das nervige Marketing und sämtliche Teeniescharen die sich dem Franchise willenlos ergeben, dann aber darauf kommt das man es nicht schafft. Den irgendwie unterhält das ganze ziemlich gut, ist von Slade erstaunlich gut inszeniert und aus der aus meiner Sicht eher schlechten Buchvorlage das beste herausgeholt.

Außerdem bekommt man noch einen epischen Score des Howard Shore auf die Ohren, dazu ansehnliche Kampfszenen und eine (bitte verzeiht mir den Wortwitz) zum Anbeißen attraktive Kirsten Stewart.

Fazit: David Slade bringt nach dem grauenhaften zweiten Teil frischen Wind ins Teenie Vampir Genre und verzaubert auch das ein oder andere mal mit kitschiger Action und Romantik, die keinem Weh tut.


6/10 Punkte

"Wickie und die starken Männer"- Kinderserie versaut.


Wölfe sehen aus wie Hunde, Steine aus Pappe, schlechte Perücken und CGI Animationen zum weggsehen. Wo ist der Charme meiner Lieblingskinderserie geblieben? Die Poesie, die Wickie mit sich brachte, die Naivität, die Herzlichkeit und die intelligenten Geschichten?



Wickie war schon manchmal albern, aber besann sich irgendwann wieder auf seine Charaktere, hier sind alle bloße Karikatur.

Positiv fallen die Bilder und die Originalmusik auf, aber das kann ich eigentlich nur der Originalserie anrechnen. Bully ist in einer dummen Nebenrolle zu sehen, manche gecastete frische Gesichter sind gut,andere grausam, wie der Faxe. Christoph Maria Herbst ist einer der Lichtblicke im Film. Die Kämpfe sind auch erbärmlich und über die Geschichte schweige ich besser.....

Fazit: Wickie war für mich pure herzerfreuende Magie. Das hier ist Kaspertheater! Und dem Original mehr als unwürdig, ich hoffe mal auf Christian Ditter beim zweiten Teil.
Eigentlich Ärgerlich, aber für eine 2 war es dann doch zu unterhaltsam.


4/10 Punkte

Serie: "Afro Samurai"- Stylisches Kampfinferno


Blutfontänen spritzen in alle Himmelsrichtungen, ein wortkarger Held metzelt sich durch die Reihen der ihm gegenüberstehenden Krieger, welche mit Pistolen, Schwertern und Messern versuchen dem "Afro Samurai" den Gar auszumachen.

Virtuoses "Style Over Substance" Anime mit harten schnellen Kämpfen, visuellen Spielereien mit apokalyptischen Motiven und dem Grundgedanken der einen unvermeidbaren Vendetta.

Laut, schrill und brutal nähert man sich in den 5 Episoden der Vergangenheit des Männermordenden Schwertkämpfers und erfährt seinen Bushido (Weg des Kriegers).

Unterhaltsam und pseudopoetisch, krass und neu, aber auch genreüblich und bekannt.
Alles in allem ein Racheritt, der einem einen regnerischen Nachmittag versüßen kann.

"Das ist nur Rache, nichts Persöhnliches".


Wertung 7/10

"Singin` In The Rain"- als Stars noch singen, tanzen und spielen konnten


Das waren noch Zeiten...

Gene Kelly springt, tanzt und singt sich durch den perfekt aussgestatteten Film und lässt jeden "Star" heutzutage verblassen. Das wirklich ärgerliche ist auch das uns heute jeder Spagat als wahnsinniger Aufopferungsakt eines Künsterls dargestellt wird und damals so etwas en passant mitgeliefert wurde, ohne die große Welle zu schieben.

Gegen die Choreographien, Tanzakrobtik und Leichtigkeit von "Singin in the rain" wirken Filme wie "Moulin Rougue" nur hölzern und angestrengt. Leichtigkeit war in der damaligen Zeit wohl das größte Gut solcher riesigen Produktionen und machte sie einfach frech und charmant.

Die Dekors sind unfassbar riesig, die Farbdramaturgie ist schlichtweg atemberaubend und die Lieder zum ohnmächtig werden grandios. Man kann es fast nicht mehr ertragen, diese Perfektion und lechzt nur noch nach der nächsten Nummer.

Fazit: Bitte Hollywood schenke uns wieder solche Filme! BITTE!
Aber die Zeiten eines Gene Kelly, Fred Astaires und Dick Van Dyckes sind vorbei...eigentlich ein Grund zum heulen....


7,5/10

"Burn After Reading"- Burn DVD after reading...


Wiedereinmal haben die Coens nichts zu erzählen, außer aufgewärmte CIA Suppe.


Der unbedingte Wille Stars selbstironisch und gegen ihr Image zu präsentieren geht vollends in die Hose durch die vollkommene Aufgesetztheit. Die Handlung ist langweilig und steril, nichts ist neu oder innovativ; Blödsinn und Situationskomik ist in jedem anderen Film überzeugender.

Die Coens haben den Anspruch Intelligent zu wirken und super Geschichten zu verbergen, in ihren aberwitzigen Filmen. Doch leider ist schon seit Fargo die Luft herraus. Weder richtige Klamotte, noch richtige Politsatire. Alles aufgewärmt und öde.
Die Coens können auch einen Mülleimer filmen und manchen Leuten würde das gefallen.
Nach Filmen wie "Fargo" und "The Big Lebowski" ist das eben alles lustig, kultig und überraus raffiniert.

Fazit: Grausiger Film für Coen Liebhaber.

1/10 Punkte

Minikritik "Grease"- Anstrengend aufgesetzte gute Laune


Zeitdokument der 70er Jahre Jugend, von Randal Kleiser uninspiriert inszeniert, beweist er das an ihm kein Musical Regisseur verloren gegangen ist.
Viellecht macht die Nostalgie und das Miterleben dieses damaligen Phänomens den Film ertragbarer, aber ansonsten sicherlich eine biedere und völlig unausgereifte Broadway Adaption.


3/10 Punkte

"Tatort: Requiem"- Hyperstylischer Thriller


Thorsten Näters Tatort "Requiem" ist in seinem Sujet ein wahrlich bahnbrechendes Beispiel für Kunst des größten Krimi Franchise Deutschlands.

Abseits von Konventionen, lahmen Verhörszenen oder stumpfen Charakteren entwirft der Regisseur ein Szenario das fesselt und Hasser des Tatorts nur mit dem Kopf schütteln lässt. Das Kokettieren mit Klischees, die Auslotung des Möglichen, technische Raffinesse, all das bringt einen in den Strudel voller Spannung, der nicht umsonst mit dem Intro zeigt; Hollywood sollte einpacken.

Was Näter hier mit einem geschätzen Budget von einer Million Euro schafft ist das Zusammenfassen des eigenen Genres "Tatorts". Hyperstylische Bilder, ein brilliante Bildkomposition und eine mehr als abgefahrene Story, die mit messerscharfen Dialogen und einem Psychoduell der extraklasse glänzt.

Da wo 08/15 Tatorte enden beginnt der Film explosiv und weiß die ein oder andere Wendung parat zu haben. Er ist sozusagen Zerlegung und Zusammensetzung des Tatort Baukasten; seziere die Rituale und üblichen Dinge, schmeiß sie aus dem Fenster und kreire etwas neues, aber spiele mit ihnen. Sozusagen der "Scream" des Tatorts.
Die komplette Handlung sollte geheim bleiben, alles wäre ein übler Spoiler, also schauen und überraschen lassen.

Fazit: Highlight.


9/10

"Hush"- gehetzt, verwackelt, spannend, unbefriedigend


Mit frischen Ideen kommt der Brit-Thriller daher, baut in den ersten 20 Minuten eine schöne Grundsituation auf und legt viele falsche Fährten.

Bedauerlicher Weise ist aber auch die Kamera der neuartigen Welle des Handkamera-authentisch-Modus unterlegen; es wird gewackelt, verwackelt und verschnitten. Atmosphäre nicht gleich Wackel-Wackel Mann, dass ist auf 83 Minuten eher nervig weil nicht nötig. In einigen Passagen ist es nachvollziehbar, bei anderen wirklich verschwendet, auch gibt es verschnitten Szene; du siehst nicht mehr was geschieht. Wirklich entäusschend.

Der Film weiß wie er Spannung erzeugt und baut vieles auf, er spielt mit dem Erwartungsgehalt des Zuschauers, aber zuende gedacht ist es nicht. Da wo der Film am interessantesten wird hört er auf. So bleibt man doch in einer Geht-So Stimmung zurück, irgendwo war es gut gemacht, viele beeindruckende Situationen wurden geschaffen, aber zuende gedacht worden ist es nicht.

So bleibt Hush eher ein Film mit einem riesen Potenzial das letztenendes doch verschenkt wurde, eindeutig sieht man aber das alle Beteiligten sehr talentiert sind.

Fazit: Spannender, verwackelter Streifen mit unbefriedigendem Ende.


5,5/10

Montag, 25. April 2011

"Hexen Hexen"- Gruselfest der Spitzenklasse


Beeindruckende Titelsequenz, dann ein unheimliches erzählerisches Intro; es geht um Hexen.

Mit perverser Freude zelebriert Regisseur Nicolas Roeg (Wenn die Gondeln Trauer tragen) eine spannende Achtbahnfahrt des Gruselns. Angefangen bei der Musik bis hin zu den meisterlichen Masken und dem trashigen Sounddesign. Er geht mit Tempo, Witz und Horror an die Geschichte Roald Dahls und lässt diese zum Happening werden. Schön vorallem das wir fast nichts am Computer generiert bekommen, sondern es sich um schönes Oldschool Make-up handelt.

"Hexen Hexen" gelingt ein kleines Meisterstück; er lässt sich schauen ohne das gesehen nur nostalgisch gut zu bewerten, er bleibt auch im fortgeschrittenen Alter des Zuschauers erstaunlich spannend und geradlinig, er verkultet Anjelica Huston endgültig als Oberhexe und bleibt einer der künstlerisch wertvollsten Kinderfilme die es gibt.

Fazit: Perverser Kinderfilm, spannend und unglaublich gruselig morbide.

8,5/10 Punkte

Mittwoch, 20. April 2011

"The Wrestler"- Hart, bewegend und sensibel


Mickeys Performance ist so authentisch wie nur irgendwas. Rührender Film, mit vielen Fragen und keinen Antworten, und wiedereinmal fesselt Herr Aronofsky durch Vielseitigkeit und die Kunst Darsteller bis zum Exzess zu führen.

Rourke über ihn:
"Ich sagte zu meinem Agenten ich will den Kerl nicht in einem Büro oder so etwas treffen sondern hier in meinem Stammrestaurant. Also kam er mit seinem Bike und einem Schutzhelm und einer Hose, die ihm wie es schien die Eier kniff und diesem Blick der einem sagte: er ist einfach intelligenter als alle Anderen. Er kam herein und das erste was er sagte war: Hi ich bin Darren und ich will mit dir den Film machen, du hast deine Karrire versaut und hattest 14 Jahre lang nichts zu tun, jetzt wirst du mit mir den Film machen und wirst exakt auf alles hören was ich dir sage, dein Name ist zwar reines Kassengift, aber ich werde den Film mit dir machen und du wirst mich kein einziges mal vor der Crew niedermachen und mir NIE wiedersprechen alles klar? Ich sagte Ja, der Kerl hatte Eier..."

Fazit: Was soll man da hinzufügen...? ;-)


8,5/10

"The Loved Ones"- So pink kann ein Abschlussball sein


Mit den Versatzstücken vieler Horrorfilme der letzten Jahre und auch deren Härte, gelingt ein kleines ultrabrutales Kabinett des Grauens, dass sich um die Zelebrierung eines Abschlussballs dreht. Komik und Skurilles wechseln sich mit Schocks und Folterhorror ab. Das ist unterhaltsam anzusehen für Freunde des Horrors, mit netten Ideen und Zitaten gespickt, aber auch mit ein paar Längen und einer unausgereiften Nebenstory die aber eine Verschnaufpause geben soll nach all der Brutalität. Die Hauptdarstellerin macht Freude und könnte sofort neues Familienmitglied der Fireflys aus "Haus der 1000 Leichen" und "The Devils Rejects" werden.
Die deutsche Synchro ist wie gewohnt ätzend, also zum Original greifen.

Fazit: Als Erstlingsfilm bietet der Film für Horrorfreunde sicherlich gute Unterhaltung, doch sind einige Defizite in Sachen Tempo und Story unverkennbar.

PS: Für Horrorfans eine kleine Genreperle.


7,5/10 Punkte

"Blood Diamond"- Ein Diamant von Film



Die Tränen laufen mir herunter und mein Herz schlägt schneller beim Ende des ambitioniertesten und politischsten Blockbuster der letzten Jahre mit dem glaubwürdigsten Cast den man sich vorstellen kann und einer geradlinigen Geschichte die Action und Spannung in Einklang mit Romantik und Poesie eines Landes zusammen bringt und zu guter letzt noch ein politisches Statement serviert das nicht gekünstelt oder unglaubwürdig ist.

Spannugskino so zu verpacken, dass der Zuschauer auch danach noch nachdenken muss, dieses aber so tut das der Film unterhaltsam in jeder Sekunde bleibt ist wirklich großes Kino. Nie werden Bilder über die Geschichte gestellt, der narrative Faden intelligent weitergezogen und Firguren verhalten sich einfach, und das ist das besondere, menschlich. Leonardo DiCaprio liefert seine beeindruckendste Leistung bisher und hätte mit dem Oscar gekürt werden müssen. Die Musik ist dezent und wunderbar im Zusammmenspiel der Bilder. Die Geschichte ist perfekt ausgependelt zwischen Abenteuer und Romanze, zwischen Gewalt und Menschlichkeit, zwischen Spannung und Dramatik.
Wenn Filme nur häufiger mit solchem Mut gemacht werden würden ein Ende zu machen zwischen Trauer und Freude. Für einen Blockbuster phänomenal.
Caprio bleibt ein Mann der für Qualität steht...und das die Academy ihn noch nicht Ausgezeichnet hat spricht doch nur für ihn.

Fazit: Blockbuster für den Kopf, für das Herz, für die Seele und ein Appell an uns Menschen. Besser kann man das nun wirklich nicht machen...


10/10

"Star Wars- Das Imperium schlägt zurück"- Schwächer als der Vorgänger


Nach dem klasse Einstieg zurück ins Star Wars Universum, wird der Film zunehmend düsterer und verliert seine, die ich im vierten Teil so sehr schätze, Leichtigkeit.
Harrison Ford perfektioniert seinen Han Solo immer weiter und die Liebe zwischen ihm und Carrie Fisher macht Spaß, doch ist der Film, gerade die letzte halbe Stunde, in die Länge gezogen und die Spritzigkeit geht verloren.

Mark Hamill ist vielleicht das größte Problem. Selten schafft er es in diesem Teil wirklich zu überzeugen und wird auch von einer Puppe mit Namen Yoda an die Wand gespielt.
Zu dritt überzeugt der Bund um Solo, Luke und Leia noch am meisten. Doch die Handlungsstränge aufzuteilen ist warscheinlich notwendig und erzählerisch nicht unklug, doch kommt weder die eine noch die andere Story so richtig in Fahrt.
Auf die Planeten Hoth geling dies noch am stärksten und auch der Planet Dagobah hat etwas mystisches. Leider fällt die Wolkenstadt, trotz super Setdesign etwas ab, was auch darin begründet sein könnte, das Solo die letzte halbe Stunde fehlt.

Natürlich ist das Meckern auf höchstem Niveau, denn auch weiterhin ist Vader klasse, die Musik berauschend und der restliche Cast um Ford auch passend und gut. Ein weiteres Lob bekommt die immer perfekt hergerichtete Kulisse.

Fazit: Zusammen sind sie Top, getrennt des öfteren ein Flop. Kommt nicht an den ersten Teil heran, bleibt aber unterhaltend und gut.


7/10 Punkte

"Star Wars- eine neue Hoffnung"- Die Macht war mit diesem Film


"The force will be with you....always"

Der Beginn einer für mich großen Liebe: Star Wars.
Den ersten Teil hatte ich jahrelang nicht mehr gesehen und so kam es heute zur dritten Sichtung. Als kleines Kind war ich schwer beeindruckt. Raumschiffe, Kriege im Weltall, Jedi, Schmuggler, fremde Planeten und eines ist wohl das wichtigste überhaupt: Lichtschwerter.
Die Fazination die von diesen Dingern ausgeht ist so unglaublich fantastisch und großartig das man sich ihr, vorallem als Kind, nicht entziehen kann.

Dann kam die "neue" Trilogie und das wieder anschauen des alten Films war dann, nach den tollen Fights der neuen Filme eine Qual. Meine Freude an dem Film war verloren gegangen und ich schob ihn für ein paar Jahre ins DVD-Regal zurück.

Das konnte doch nicht sein, wieso finden alle die alten Filme so grandios? Und ich nicht.
Der dritte Versuch musste her. Wir schreiben das Jahr 2011 in welchem sich ein junger Padawan zurück begibt zu den Wurzeln des Franchise:
Charme, Nostalgie und der Anfang einer der wohl fantastischsten Sagas die unsere Erde je erblickte.

Ein Großteil des Unterhaltungsfaktors geht auch von meinem nicht immer geschätzten Harrison Ford aus, der mit seiner schnodriggen Art einen perfekten Ton findet um den Zuschauer bei Laune zu halten.

Alec Guiness wirkt immer ein wenig verwirrt, doch ist der Kampf mit ihm und Vader einfach legendär schlicht gehalten.

Fazit: Die Technik hat die neue Saga, den Charme die alte und vielleicht ist das auch am besten so.

PS: Ich setze mich gleich in mein Raumschiff und fliege auf den Planeten Hoth, wie ich hörte soll da eine Vorführung stattfinden, die zu versäumen eine wahre Blamage wäre.


8/10 Punkte

"Nausicaä - Prinzessin aus dem Tal der Winde"- So schön ist die Natur


"Ich bin an einen Punkt gelangt, an dem ich einfach keinen Film mehr machen kann, ohne das Problem der Menschheit als Teil eines Ökosystems anzusprechen."

Miyazaki ist immer dann am prächtigsten wenn er uns die Natur mit der Unterstützung des Komponisten Joe Hisaishi näher bringt. Seine Geschichte ist emanzipiert durch die Hauptperson, die selbstlos jedes Opfer bringt um andere zu retten und hochgradig pädagogisch in jeder Beziehung. Natur im Einklang mit den Menschen ist für ihn elementar und das Verständnis das er für diese aufbringt beispielslos.
Der Film ist 27 Jahre alt, doch wirkt er so frisch und perfekt passend in unsere Zeit wie kaum ein anderer.Der künstlerische Anspruch geht einher mit der Botschaft die vermittelt werden soll, auch wenn dies des öfteren mit dem erhobenen Zeigefinger geschieht.

"Nausicaä" ist vergleichbar mit "Prinzessin Mononoke" und mindestens genauso schön und hervorragend gestaltet. Der unverkennbare Stil und die Liebe zur Natur machen jeden Film den ich bisher von Hayao sah zu einem Ereignis.

Fazit: Umweltparabel, wunderschön und poetisch.


8/10 Punkte

"JCVD"- Schade, dass war vielleicht die letzte Chance...


Die Filme "The Wrestler" und "JCVD" kamen beide 2008 in die Kinos. Beide Filme sind die Rehabilitation eines gefallen Stars. Der Eine mit Namen Rourke war ein A-Schauspieler, der sich selbst zerstörte, der andere war ein geliebter B-Movie Actionstar.

Vielleicht ist der Vergleich ein wenig gewagt, aber sie zeigen beide den letzten Versuch anerkannt zu werden und ihre Karriere neu in Schuss zu bringen. Kurios und ebenso größter Kritikpunkt ist die Tatsache, dass sich Jean Claude Van Dame selbst spielt, wir ihm aber selten nahe sind, wo hingegen Mickey Rourke einen Wrestler verkörpert, wir uns aber den ganzen Film über denken, man das stimmt irgendwie, dass ist wie sein Leben.

Damme spielt mit Sympathie und Hingabe und zeigt in einer ganz besonderen Szene was in ihm steckt. Er gleitet sozusagen symbolisch aus dem Film und spricht ehrlich und offen mit dem Zuschauer über sein Leben. Diese Szene ist das Herzstück des Films und bewegt. Schade ist nur das man sich nach der Szene wieder in der etwas holprigen und uninspirierten Handlung befindet.

Wäre der Film ein vollkommenes Biopic und hätte ein anderer Regisseur den Film gemacht, wäre Van Damme Anwärter auf den Oscar gewesen und hätte seine ganzen Entäusschungen bei den Fans wettgemacht. So bleibt ein etwas unausgereift wirkender Film mit einer einzigen und unglaublichen Szene, die eine den Prügelknaben ins Herz schließen lässt.

Schlecht ist der Film nicht, nur eben kein großer Wurf. Sehr sympathisch, aber auch verschenkt und traurig, vielleicht war das Jeans letzte Chance in unserem kollektiven Bewusstsein einiges gut zu machen.

Fazit: JCVD, ich mag dich. Du hättest mehr verdient als das!


4,5/10 Punkte

"The Last House On The Left"- Auch ein guter Vertreter des (Remake) Genres


Der Index, mein alter Freund. Natürlich kann ich mal wieder nicht auf Cravens Original zugreifen und muss mich mit einem Remake begnügen. Aber erst als ich las das Wes den Film Produziert hatte wurde ich hellhörig, denn dies tat er auch beim "The Hills Have Eyes" Remake, das wie im vorherigen Post erwähnt einen starken Vertreter des "Remakegenres" darstellt.

Dennis Iliadis ist ein moralfreier und harter Revenge-Streifen gelungen den man wohl oder übel als Kreuzung von "Funny Games" und "The Devils Rejects" betrachten kann. Nicht so verkopft und Kunst betont wie der unglaublich dämmliche "Funny Games", aber auch nie so brilliant wie Zombies Mördertruppe und auch niemals so gnadenlos stilsicher.

Positiv tritt Murphys Score hervor, den ich zu meinen Lieblingskomponisten der 2000er bennen sollte, auch ist das Ensemble unverbraucht und gut und fügt sich hervorragend in das komplette Ambiente ein. Die letzte halbe Stunde ist superb gestaltet und ist ein weiteres Highlight.

Glattgespülte Optik und teils dumpfe Dramaturgie, sowie ein langgestreckter Anfang mindern den Funfaktor und rauben das nötig gewesene Tempo und den Anzug von Spannung. Eine Mikrowelle ist am Ende ein atmosphärischer Killer der seines gleichen sucht und die mit ihr verbundene Szene ist wirklich abträglich für das runde Gesamtbild.

Fazit: Ein weiteres Remake das Spaß macht. Ich sollte zum Doktor.


6,5/10 Punkte

"The Hills Have Eyes"- Remakes machen Spaß . . . manchmal


Spaßige, sowie erbarmunglose Schlachtplatte, bei der man sich nie sicher sein kann wer als nächstes ins Gras beißt. Leider muss ich zugeben das ich das Original nicht kenne und somit keine Vergleichsmöglichkeit habe, aber der Aja hat den von Craven mitproduzierten Film ordentlich gemacht. Die Exposition ist etwas lang und beliebig, aber dann knallt es und zwar richtig. Ein leckeres Blut-und Splatterinferno wird einem auf einem radioaktiven Tablett serviert und wir dürfen das mit einer einer Axt essen. Hmm, lecker...Herr Ober bitte noch eine kleine Prise Gesellschaftskritik und das Gericht ist einfach köstlich. Die Darsteller sind, für diese Produktionen eher ungewöhnlich, erstaunlich spielsicher und glaubwürdig und es wird fast die ganze Zeit auf den "Idiot auf dem Speicher" verzichtet.
Leider konnte ich mit dem am Anfang eher unfreiwillig komischen Mongos nicht viel anfangen und mich hat der Film nie wirklich gethrillt oder geschockt, eher amüsiert und unterhalten. Die letzte halbe Stunde aber macht unglaublichen Spaß, auch ohne wirklich angsteinflößende Übeltäter.

Fazit: Aja, guter Horror.


7/10 Punkte

"Enter the Void"- Seelenlos-leeres Kino




Ein erschreckender sinnentleerter Film von Gaspar Noe.
Der Regisseur interessiert sich weder für seine Figuren noch für eine Geschichte, sondern zeigt uns 2 einhalb Stunden lichtdurchflutete Räume.
Jeglicher Wille zur Posie oder Magie fehlen, alles ist völlig uninteressant, noch nicht einmal Darsteller überzeugen. Armutszeugnis für das Kino des Geschichtenerzählens, aber vielleicht ein großer technischer Sprung und Auslotung des möglichen, doch leider völlig belanglos, verkrampft künstlerisch und desinteressiert am Selbigen.

Selbst Tokio als Schauplatz ist eigentlich völlig egal, es geht nur um Leuchtreklame, dass hätte auch jede andere Stadt sein können.
Noe will uns nicht unterhalten und nichts erklären, aber Filme machen und dann auch noch Kunst!? Das muss jeder selbst für sich entscheiden, was dieses Machwerk für einen ist. Aber warum braucht ein Regisseur dafür 2 einhalb Stunden. Und wieso erzählt er nichts...? Das weiß er wohl selbst am besten. Hoffen wir es mal. Technisch 1A, bringt mir aber trotzdem nichts.
Sinnlos ist das Leben. Wenn das die Message ist...dann sage ich einmal laut DANKE und vergesse diesen Film.

Fazit: Technik ist eben doch nicht alles, Herr Noe.


1/10 Punkte

Sonntag, 17. April 2011

"Fight Club"- Where is my mind?




Fight Club, Fight Club.....
Ich bin mit ziemlich tiefen Erwartungen an den Film gegangen! Das liegt aber nicht daran das ich David Fincher Für einen schlechten Regisseur halte, sondern aus zwei anderen Gründen! Sieben fand ich sehr missraten und meistens habe ich es nicht so mit gehypten Filmen! Ich suche mir meine Filme selber aus die ich sehen will und nicht danach wie viele Leute und Kritiker den toll finden! Ich wurde sofort in den Film hineingezogen und ertappte mich dabei wie ich jedes Bild mit Freuden aufsog! Fight Club beginnt und bleibt die ganze Zeit über Sozialstudie. Als Drama über einen Mann der in der in der Gesellschaft verloren gegangen ist hätte mir das ganze schon gereicht und ich hätte den Film super gefunden, doch Fincher setzt noch einen Drauf und entfesselt ein Twist-Feuerwerk, dem ich mich nicht entziehen konnte. Nach dem gucken empfand man sofort das Gefühl diesen Film erneut sichten zu wollen. Brad Pitt mit dem ich nie wirklich viel anfangen konnte brilliert hier als Tyler Durden, und ich komme nicht umhin ihn einfach saucool zu finden.
Doch was macht diesen Film so besonders? Natürlich der herausragende Endtwist, an den ich manchmal gedacht hatte, aber den Gedanken wieder verworfen hatte, weil ich es zu absurd fand. Doch es macht durchaus Sinn. Trotzdem gibt es auch hier komische Szenen die man doch nicht entschleiern kann die ich aber aus Respekt vor den Leuten die den Film noch nicht kennen nicht spoilern werde. Nein, nicht nur das Ende weiß zu überzeugen, sondern auch die stilsichere Inszenierung und ein absolut passendes Setdesign. Man wird praktisch in eine andere Welt katapultiert,in eine nicht wirklich reale, aber auch nicht wirklich fiktionale. Edward Norton passt für seine Rolle perfekt und wirkt nie künstlich oder gestellt! Die Brutalität halte ich hier nicht für sehr schlimm, ich finde eher sie unterstreicht die Hilflosigkeit der Protagonisten, die gefangen sind in diesem Großstadtdschungel und für die dieser "Fight Club" als ein großer Rettungsanker dient. Die umwerfende Helena Bonham Carter ist wie eigentlich in jedem Film wieder einmalig und passt auch perfekt. Bei Fight Club gerät man in einen Rausch den man als Filmfan nicht missen sollte und der vielleicht sogar Sozialkritscher ist als manches geheucheltes Drama.

Fazit: Gucken.


10/10 Punkte

"Hangover"- Hängt durch wie eine volle Windel






Kömodie des Jahres? Und ich kann nicht lachen. Bin ich anders als die anderen? Ist sowas heutzutage witzig? Unlustige Aneinadereihung müder Fliessbandgags. Vielleicht liegt es auch daran das die meisten Zuschauer den Film nicht im Original gesehen haben! Möglicherweise retten die Synchronsprecher das ganze etwas, dass kann ich nicht beurteilen! Aber aus welchen humoristischen Spären wir doch eigentlich kommen. Louis de Funes, Loriot, Heinz Erhardt usw. Wenn die das ganze gesehen hätten, hätten die sich im Grabe umgedreht! Es gibt hier auch kein Lichtblick zu melden, denn kein einziger dieser unsympathische klischee Typen kann schauspielerisch überzeugen. Ach so ein Funes, das waren hinzu kommend Komiker aus dem Bauch die trotzdem Schauspieler waren. Und seien wir mal ehrlich, die Truppe hätte an ''Schauspielern'' hätte man auch mit Heinz Doof besetzen können. ''Komödie'' ohne Charakter möchte ich es nennen. Gehyptes Nichtum, dem ich aus der filmischen und unterhaltenen Sicht nichts abgewinnen kann. Das tragische dabei ist das so etwas heutzutage die Komödie des Jahres ist!


1/10 Punkte