Freitag, 15. Juli 2011

Klassikerscan: "Django"- Ein zurecht betitelter Klassiker


Django ist über jeden Zweifel erhaben, trägt zurecht seinen Status als dreckigster und brutalster Italowestern allerzeiten. Zertrümmerte Hände, abgeschnittene Ohren. Corbucci Western ist so hart und gnadenlos wie selten ein Film. Er gesteht jedem Charakter große Momente zu, lässt jeden Leid erfahren, ihn auftrumpfen und verbittert im Sande liegen. Django ist ein Manifest der Kunst, denn wenig Budget = große Wirkung. Bacalovs grandioser Score ist nicht umsonst einer der besten der Filmgeschichte und Franco Nero als wortkarger (Un)Sympath ohne Reue und Gnade ist, um es einmal plump auszudrücken, eine coole Sau.
Doch Sergio ruht sich nicht auf Gewalt aus, sondern erzählt eine symbolische Leidensgeschichte über Verrat, Verlust, und das man durch Rache keine Erlösung, oder wenn doch, eine scheinheilige, einsame erlangt. Das alles ist so brilliant inszeniert und geschrieben, wie selten zuvor und danach. Ein Meilenstein. Ein Kultfilm, der sich auch so nennen darf. Kein verklärter Ramsch, sondern ein großer Film.


8,5/10 Punkte

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